"Doch bereits mit der ersten Bombe war es mit der Diplomatie zu Ende."

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19.01.2019
Von Mag. Cedomir Prlincevic

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Geehrtes Präsidium, verehrte Bürger Österreichs und unsere Staatsbürger!

Seien Sie mir nicht böse, dass ich nicht mit einem fertigen Text hergekommen bin, ich habe aber das österreichische Visum erst eine Stunde vor der Busabfahrt bekommen.

Ich bin aber mit einem gutem Grund gekommen, im Namen aller, die im Kosovo geblieben sind und aller derjenigen, welche den Kosovo verlassen mussten. Im Namen aller dieser Menschen trage ich eine große Verantwortung einen Teil der Wahrheit mitzuteilen, im Namen aller ehrlichen Menschen: Albanern, Serben und aller anderen Nationen, welche im Kosovo und Metochien lebten.

 

Kosovo und Metochien gab Personalausweise aus, von denen Westeuropa entweder nichts wissen will oder es einfach ignoriert. Es steht aber den Intellektuellenkreise in Westeuropa und den Wissenschafter insbesondere auch die Wiener Archive und Bibliotheken zur Verfügung um Einsicht in die Vorbedingungen der historischen Ereignisse zu nehmen, deren Erklärung solche Schwierigkeiten zu machen scheint.

 

Kosovo und Metochien hatte 5.000 Doktoren der Wissenschaften, 3.000 Magister, 40.000 Studenten, 11 Unis und 8 Kliniken. Das führe ich aus dem Grund an, damit verständlich wird, dass es dort die wissenschaftliche Dokumentation und einen intellektuellen Korpus gab, welcher im Stande war, alle Veränderungen und Entwicklungen zu begreifen, auch jene, die sich in Westeuropa vollzogen.

 

Die albanische Bevölkerung im Kosovo und Metochien hatte eine eigene Akademie der Wissenschaften, die Albaner bekleideten die höchsten Ämter in der Bundesregierung Jugoslawiens, sie waren Vorsitzende bei den höchsten Ämtern in der Autonomen Provinz Kosovo, sie waren Direktoren von wissenschaftlichen Instituten und der wichtigsten und größten Firmen in Kosovo und Metochien. Trotz all dem kam es zur Auffassung, dass die Albaner noch breitere Rechte bekommen sollten. Niemandem war es dabei klar, worauf sich diese breiteren Rechte beziehen sollten. Für diese neuen Rechte verlangten sie sogar Garantien vom Westeuropa und der UN.

 

Wir stimmten dieser Verbreiterung ihrer Rechte zu, welche durch die UN verifiziert wurden. Wir dachten uns dabei: Na gut, wenn sie es wollen, sollen sie sogar drei oder vier Direktoren in einer Firma haben, aber es soll Frieden zu Hause herrschen. Anstatt dessen kamen die Bomben. Man hat sehr geschickt die Tatsachen verdreht und es kam die KFOR in den Kosovo. Alle unsere Bürger, die unten geblieben sind, waren bereit die modernste Militärmacht zu respektieren, welche, für den Krieg der Sterne gerüstet, sich mit ihrer geballten Macht auf ein Territorium von 110 km Durchmesser stürzte.

 

Es war traurig zuzuschauen, wie diese westeuropäischen Kinder, die für den Krieg gedrillt wurden, vor ein Gebäude kamen, wo sie unsere Frauen mit Krapfen, Kaffee und Whiskey willkommen hießen. Sie wurden also als menschliche Wesen empfangen, ohne dabei zu ahnen, was auf uns nur in zehn Tagen zukommen würde. Wir haben sehr fest daran geglaubt, dass sich die Länder, deren Militäreinheiten zu uns kamen, sich kraft ihrer Diplomatie und im Einklang mit den Resolutionen der UN äußerst verantwortungsvoll benehmen würden. Aber anstatt die Diplomatie zur Entwicklung der Zivilgesellschaft einzusetzen, kam es zu einem furchtbaren Vakuum, in welchem das Militär, welches, gedrillt zum Töten, auf der Seite stand und die Menschen überhaupt nicht beschützte.

 

Zu einem echten Konflikt mit der Jugoslawischen Armee kam es nicht. Statt dessen hat die NATO eine politische Inquisition erlaubt. Natürlich handelt es nicht zum Konflikt zwischen den Völkern, wie es die westeuropäische Presse darstellt, sondern zum Genozid und zu Pogromen von allen nichtalbanischen Völkern im Kosovo und Metochien, aber auch an denjenigen unter den Albanern, welche Teile der Verwaltung darstellten, oder einfache ruhige Bürger waren, die nicht für Positionen des albanischen Separatismus auftraten.

 

Es wurden alle ehrliche Menschen von Kosovo und Metochien vertrieben. Es kam so weit, dass das menschliche Leben gar nichts mehr wert ist. Trotz aller diesen schwierigen Umständen kamen die menschlichen Tugenden zum Ausdruck. Es kam vor, dass die Nachbarn einander retteten: sowohl Serben die Albaner, als auch umgekehrt, sodass ein Nachbar dem anderen die komplett ausgestattete Wohnung hinterließ. Alles das passierte in der Anwesenheit von KFOR. Denn die KFOR war nicht im Stande, die elementare Menschrechte zu schützen...

 

Wir haben unten am Kosovo nicht erwartet, dass unter Zuhilfenahme der Zonenaufteilung zum Beispiel holländische Truppen die serbische Bevölkerung vor der russischen Hilfe abschneiden würden. Die Amerikaner haben das absichtlich so organisiert, damit es in der Verantwortungszone zu keinen Kontakten zwischen ihren und russischen Truppen kommen kann (Gnjilane). Es passierte sogar, dass dieser oder jene Soldat oder Gruppe, welcher mit der serbischen Bevölkerung solidarisch war, wenn er nicht die Beschlüsse von KFOR durchführte, über Nacht ausgetauscht wurde. Die Dorfbevölkerung in der Umgebung von Pristina hat alle fremde Truppen akzeptiert und mit ihnen ein gemeinsames sportliches und Kulturleben organisiert. Als aber darüber die Befehlshaber von KFOR erfuhren, so wurden die kompletten Einheiten in den Sektoren ausgetauscht. Sie wollten es einfach nicht erlauben, dass ein Teil der internationalen Kräften sich humaner verhalten und der nichtalbanischen Bevölkerung helfen würde. Stattdessen haben sie einfach den Terror gepflegt.

 

Alles das trug dazu bei, dass nach dem Einmarsch von KFOR fast 300.000 nichtalbanische Bewohner Kosovo und Metochien verließen. Die Medizinische Fakultät hörte zu existieren auf und befindet sich jetzt auf dem „engeren“ Gebiet Serbiens. Die ganze Philosophische Fakultät befindet sich jetzt in einem Dorf namens Blace in der Nähe von Kursumlija. 30.000 Studenten irren einfach von einer Stadt zur anderen, um ihre Studien beenden zu können. Eine hohe Anzahl von angehenden Intellektuellen, welche sich am Aufbau der Gesellschaft hätte beteiligen sollen, ist aus der Bahn geworfen. Nicht zu sprechen von den Zerstörungen der Kindergärten, der Missachtung der elementare menschlichen Bedürfnisse, den nun getrennt zu leben Gezwungenen und den zahllosen Toten.

 

Ist es das was die UNO wollte? Wir haben keine Antwort auf diese Frage bekommen. Versammlungen wie diese sind eine Hoffnung für uns alle, dass wir zumindest als Greise den Rest des Lebens und unsere jüngere Generationen ein friedliches Leben werden führen können. Es ist kaum zu erwarten, dass die Völkergemeinschaft ihrer Verpflichtung nachkommen wird, uns das zu ermöglichen. Wenn wir aber daran denken, dass jedes Staatsoberhaupt einen Eid vor Gott ablegt, dass er seinem Volk und den anderen dienen werde und dass sich die Kraft der Wahrheit sich nur auf die militärische Stärke und die Waffen eines Staates stützt, so möchte ich an dieser Stelle eine Botschaft an die Militär richten, sich in die Kasernen zurückzuziehen, und alle wichtigen Fragen die Diplomatie lösen zu lassen.

 

Doch bereits mit der ersten Bombe war es mit der Diplomatie zu ende. Wenn wir an die Medien denken, welche die Möglichkeit haben, in nur einer Sekunde eine Nachricht in die ganze Welt zu schicken, dann ist es merkwürdig, dass die Weltöffentlichkeit schon seit einem halben Jahr schweigt. Was soll denn noch passieren, damit gewisse Politiker ihre pathologische Einstellung gegenüber der Situation im Kosovo ändern?

 

Sie sind wohl erzogen (zur Dolmetscherin) und wollten ein scharfes Wort aussprechen nicht, aber ich werde es wieder sagen und durch Argumente untermauern: für Frau M. Albright, welche Außenministerin des mächtigsten Landes der Welt ist, ist ...,nein das ist nicht genug. Sie hat sich das Recht gegeben, auch ihre private Leidenschaft und den Hass gegen das serbische Volk in die Sachen einfließen zu lassen, gegen jenes Volk, welches sie damals aufnahm, als sie niemand anderer wollte. Und Sie wissen, dass sie Jüdin ist. Sie sollte sich gegenüber der Wahrheit ganz anders benehmen, in Betracht auf das Volk, aus dem sie stammt.

 

Das aber kommt von ihrer privaten Unverantwortlichkeit gegenüber dem Menschen an sich und nicht nur gegenüber der Funktion, die sie ausübt. Alle Persönlichkeiten, welche außerhalb ihrer gesetzlichen Befugnisse in die Politik private Gefühle und Hass einfließen ließen, sind verantwortlich und sollen auch von diesem Tribunal angeklagt werden. Sie haben also, unabhängig von ihrer Funktionen auch die Ethik und Menschlichkeit vergessen.

 

Ihre Anwesenheit hier ist für uns in Kosovo eine Hoffnung, dass es noch Kräften gibt, welche humanistisch agieren und die Sachen ändern können, den Frieden der Menschheit bringen können. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Servus!

Verweise