Krisen im Imperium: Krise des Imperiums?

Von Albert F. Reiterer
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Kommentare zu Wirtschaft und Politik des globalen Finanzkapitalismus

1989/91 implodierte das Sowjetsystem an mangelndem wirtschaftlichen Erfolg und am Fehlen von Demokratie. Der Westen ergriff die unerwartete Gelegenheit mit beiden Händen. In seinen verschiedenen Varianten, der USA und der EG, dachte er jetzt ungebremst seine Ziele zu erreichen und schwärmte vom Ende der Geschichte. Die EG wurde zur EU und damit zum Imperium. Hauptvehikel dieser Politik sollte der Euro, die Währungsunion, sein. Folgen sind die Krisen der Gegenwart.

Politik, Schule und Medien zeigen uns die EU als neues Paradies, sagen aber nicht dazu: für die Eliten. Die Menschen begreifen dies langsam, und Widerstand regt sich. Aber, zumindest in den Metropolen, läuft er Gefahr nach rechts zu schauen. Ist dies die einzige Alternative?
Albert F. Reiterer, früher Sozialwissenschaftler und Dozent in Wien, Innsbruck und Graz, analysiert und kommentiert im 14-Tage-Rhythmus Ereignisse und Prozesse. Gegen die Hegemonie-Maschine der herrschenden Eliten von ORF und sonstigen Medien muss eine neue Perspektive stehen und auch ein wenig mehr an faktischer Information.

Die Kommentare knüpfen an das Tagesgeschehen an. Recherchen und Dokumentation sind damit zeitlich nur höchst eingeschränkt möglich. Fehler in der Beurteilung und auch in den Daten können und werden passieren. Kommt eine linke Debatte zustande, so ist das Ziel erreicht.

Folgen eines griechischen Austritts aus der Eurozone
23/06/2012
Gegen linke Krisen-Rhetorik und für eine nüchterne Analyse
05/06/2012
François Hollande hat in seinem Wahlkampf die Ausgabe von Eurobonds versprochen. Eurobonds sollen den verschuldeten und vom Finanzkapital gehetzten Ländern des Olivengürtels – und vielleicht bald auch Frankreich? – zu niedrigen Zinsen bei der Refinanzierung ihrer Schulden verhelfen. Ist das nicht ein vernünftiges Anliegen? Wer möchte schon den Bank-Haien 11,7 % (derzeit, Mai-Ultimo 2012, Portugal für zehnjährige Staatsanleihen) in den Rachen werfen, wenn 2,5 % (derzeit Frankreich) oder gar 1,6 % (derzeit BRD) auch möglich sind?
15/05/2012
Vorläufige Bemerkungen zu Griechenland
14/05/2012
II. Globale Einkommensdifferenzen: Dort, wo sie zählen
13/05/2012
I. Globale Einkommensdifferenzen und ihre Schatten in Österreich
02/05/2012
Die spanische Staatsverschuldung belief sich Ende 2011 auf 69,6 %. Österreich wies zum selben Zeitpunkt 71,8 % auf, und die BRD den deutlich höheren Wert von 81,7 %. Aber Spanien steckt mitten in einer schweren Schuldenkrise, und die Spekulanten gehen bereits vom Quasi-Konkurs aus. Österreich dagegen gilt als gesundes Land, und die BRD ist überhaupt das Muster für ganz Europa.
22/04/2012
Der Konsens der Herrschenden und ihrer Intellektuellen, wie die Welt auszusehen hat
Über Pseudo-Keynesianismus und die „Konsum-Funktion“ und die Linke
04/04/2012
Rund 230 Milliarden € macht derzeit die gesamte österreichische Staatsschuld aus. Davon entfallen 86% auf den Bund. Etwa €8,4 Mrd. werden im Lauf des Jahrs 2012 an Zinsen für diese Schuld anfallen. Für den Bund bedeutet dies mit 7½ Mrd. das Abliefern von knapp 10% seiner Einnahmen. 1980 waren es nicht ganz 1½ Mrd. (als €) bzw. 4½% der Ausgaben.
Staatsmonopolistischer Kapitalismus, Teil 1
31/03/2012
Die Volksbank kommt in Nöte und ruft um Hilfe.

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