Überlebt der arabische Frühling an seinem Ausgangspunkt?

Details
Date: 
Sonntag, 2. November 2014 - 18:00
City: 
Wien
Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum (OKAZ) Gußhausstraße 14/3, 1040 Wien
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Diskussion über die Wahlen in Tunesien, 2. November 2014, Wien

mit:
Imad Garbaya, linker Aktivist und Kommentator
Lotfi Majdoub, islamischer Intellektueller

(beide sprechen in Deutsch)

Am 26. Oktober finden in Tunesien zum zweiten Mal Wahlen nach dem Sturz des Diktators Ben Ali statt.

Die erste Wahl im Oktober 2011 bestellte die Verfassungsgebende Versammlung, vielleicht die größte Errungenschaft des Arabischen Frühlings überhaupt.

Seit dem Umsturz hat Tunesien mehrere politische Erdbeben erlebt. Was mit einem sozialen Aufstand in den benachteiligten Regionen begann, führte zu einem revolutionären Prozess mit wenigen revolutionären Kräften aber auch zu einem Demokratisierungsprozess mit vielen konservativen und gut organisierten Kräften.

Gleichzeitig beobachtet man eine Rückkehr der alten Elite des gestürzten Regimes zur politischen Szene.

Seit dem Regimewechsel im Jahre 2011 ist kein Stein auf dem anderen geblieben, außer die soziale Verhältnisse und Probleme die zum Aufstand führten.

Kann diese Wahl zur Realisierung der Ziele wie sie im Aufstand gegen Ben Ali formuliert worden – Brot, Freiheit, nationale Würde – führen oder handelt es sich um eine formale Demokratisierung ohne sozialer Kern?

Kann eine Revolution überhaupt durch Wahlen realisiert werden? Und welche Zusammenhänge gibt es mit dem Geschehen in der ganzen Region?