1.000 in Wien gegen US-Aggression

08.10.2001

Bericht von der Anti-Kriegsdemonstration

Rund Tausend Menschen folgten heute dem Aufruf der Plattform "Stoppt den Krieg der USA und Nato" am Tag nach dem Angriff zu demonstrieren. Die Plattform wird von mehr als einem Dutzend Organisationen der Linken sowie auch von islamischen Kräfte unterstützt. Auffällig war die starke Beteiligung von Jugendlichen und Schülern.

Politisch hat die Anti-Kriegsbewegung mit der Demonstration einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Konnte die Antiglobalisierungsbewegung noch eine unbestimmte Position zum Widerstand der unterdrückten Massen in der kapitalistischen Peripherie vertreten, die von einem klaren Antiimperialismus, über die Neutralität zwischen dem Westen und der "Dritten Welt" bis zu einem karitativen Pietismus, der dem "humanitären Menschenrechts"-Imperialismus Tür und Tor öffnet, reichte, so wurde mit dieser Demonstration klar der Westen, die USA und ihre Verbündeten, als wesentlich Verantwortliche für Krieg, Terror und Elend herausgestellt.

Ausdruck findet dies auch in der Tatsache, dass die starke Beteiligung von Arabern sowie immer wieder zu hörende pro-palästinensische Losungen diesmal Konsens waren. Besonders laut wurde immer wieder "Intifada, Intifada" skandiert. Bedeutungsvoll war die Beteiligung verschiedener afghanischer Kräfte, die von ehemaligen Anhängern der PDPA (Demokratische Volkspartei, kommunistisch) bis zu Hekmatyar-Leuten (ehemalige, von den USA über den pakistanischen Geheimdienst ISI unterstützte antikommunistische Mujahedin) reichte, die allesamt nun den Widerstand gegen die US-Aggression in den Vordergrund stellten.

Die Antiimperialistische Koordination (AIK) nahm an der Demonstration mit einem Block mit folgenden Transparenten teil:

Stoppt die imperialistische Aggression gegen Afghanistan!
Freiheit für Palästina!
Stoppt das Embargo gegen den Irak!

AIK, Wien, 8.10.01