Tausend Menschen auf Intifada-Demo in Wien

28.09.2003

Antiimperialistischer Marsch der auf US-Botschaft

Anlässlich des dritten Jahrestags der Intifada am 27. September demonstrierten in Wien rund tausend Menschen gegen die Besatzung Palästinas und des Iraks. Der überwiegende Teil der Demonstrantinnen und Demonstranten kamen aus arabischen oder islamischen Ländern, während bei den österreichischen Teilnehmern die Antiimperialistinnen und Antiimperialisten die stärkste Kraft stellten.

Der Demonstration war der Versuch vorausgegangen die antiimperialistischen Kräfte (Arabischer Palästina Club, DHKC, Antiimperialistische Koordination, ArbeiterInnenstandpunkt, Sedunia) auszuschließen. Zwischen Zivilgesellschaftsvertretern, KPÖ und einigen islamischen Verbänden schien es zu einer Absprache gekommen zu sein, den Ausgangspunkt der Demonstration einfach zu verlegen, die antiimperialistischen Gruppen von der Rednerliste zu streichen und so die Mobilisierung zu spalten. Doch die antiimperialistischen Kräfte entschieden sich die Einheit zu bewahren, nahmen von einem eigenen Demonstrationszug Abstand und riefen zu einem gemeinsamen Treffpunkt auf.

Was war der Grund für dieses Manöver gegen uns? Zwar hatten wir uns mit allen auf eine gemeinsame Grundlage, nämlich gegen die Besatzung Palästinas und des Iraks geeinigt. Doch störte die unselige Koalition scheinbar unsere Unterstützung für den irakischen Widerstand und einen demokratischen Staat in Palästina. Oder – was vor allem für die islamischen Organisationen gelten mag – sie wollten sich nicht dem Vorwurf des "Antisemitismus" aussetzen, mit dem alle pro-palästinensischen Aktionen diffamiert werden. Doch die neorechten Israelfreunde machen da keinen Unterschied. Auch mit Opportunismus der konsequenten Kräfte ist dieser Verleumdungskampagne nicht auszuweichen.

Nachdem am Stephansplatz fast zwei Stunden Reden gehalten wurden, die nicht über die humanitäre Unterstützung für die Palästinenser hinausgingen und oft bis zur Distanzierung des Widerstands reichten, sprach nur Mustafa Hadi von der Palästinensischen Gemeinde das aus, was sich die Mehrheit dachte: Der Widerstand gegen die Besatzung ist legitim und das Selbstbestimmungsrecht ist unveräußerlich.

Abschließend demonstrierten der antiimperialistische Block mit einem Teil der islamischen Kräfte in sehr kämpferischer Stimmung zur US-Botschaft. Dabei wurden mehrere amerikanische Flaggen verbrannt.

Antiimperialistische Koordination (AIK)
Wien, 29. September 2003