Rom: 100.000 demonstrieren gegen die zionistische Besatzung

23.05.2002

Trotz des Regens, des Verschweigens der Massenmedien und der Boykottversuche seitens der pazifistischen, "äquidistanten" Linken demonstrierten am 9. März in Rom rund 100.000 in Solidarität mit der Intifada. Es handelte sich dabei um die größte Solidaritätskundgebung mit der palästinensischen Sache, die jemals in Italien stattfand, noch größer als jene 1976 gegen das Massaker von Tal El Zaatar. Wahrscheinlich war es die größte Demonstration in Unterstützung der Intifada, die jemals im Westen stattgefunden hat.
Lanciert wurde die Idee zu einer großen Demonstration im Oktober vergangenen Jahres durch das Palästina-Forum. Realisiert wurde sie in der Folge durch das zähe Engagements eines gemeinsamen Basisaktionskomitees, an dem auch das Campo Antimperialista (die italienische Sektion der Antiimperialistischen Koordination) beteiligt war. Der Aufruf enthielt fünf einfache und klare Punkte:

Rückzug der israelischen Armee aus den besetzen Gebieten!
Schleifung aller zionistischen Siedlungen!
Rückkehrrecht für alle palästinensischen Flüchtlinge!
Für einen unabhängigen palästinensischen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt!
Entsendung einer internationalen Beobachtermission gegen die israelischen Übergriffe!

Schließlich enthielt er einen Appell an die Palästinensische Nationalbehörde den Generalsekretär der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und alle anderen unter dem Druck Israels, der USA und Europas inhaftierten Aktivisten der Intifada freizulassen.
Die Medien versuchten sogleich diese grandiose Demonstration in einem pazifistischen Sinn umzudeuten als hätte sie sich zwischen die zionistischen Schlächter und die palästinensischen Opfer gestellt und gegen jede Form der Gewalt von beiden Seiten aufgerufen. Dem war keineswegs so. Die Demonstration hatte einen klar antiimperialistischen Charakter: sie unterstützte das legitime Recht der Palästinenser in ihrem Befreiungskampf alle Mitteln zu verwenden und sie insistiere darauf, dass der Kampf für die Abschüttelung der Besatzung und gegen die Unterdrückung nicht als terroristisch bezeichnet werde darf. Gesetzlos und terroristisch sind hingegen die USA und die NATO-Staaten, die eine Strategie des permanenten Krieges zur Aufrechterhaltung ihrer imperialen Vorherrschaft verfolgen. In krimineller Weise bombardierten sie Jugoslawien und Afghanistan und verhängten ein mörderisches Embargo gegen das irakische und kubanische Volk.
Der außergewöhnliche Erfolg der Demonstration vom 9. März muss ein Anstoß für die gesamte internationale antiimperialistische Bewegung sein. Sie muss als Impuls verstanden werden, gemeinsam den Kampf fortzusetzen, die Kampagne für die Unterstützung der Intifada zu intensivieren und all jene Völker und Bewegungen zu unterstützen, die gegen die westlichen Aggressionskriege und die kapitalistische Globalisierung kämpfen.
Auch wir werden dazu unseren Beitrag leisten: Ende März wird sich eine internationale Solidaritätsdelegation in den Irak begeben. Für den Jahreswechsel planen wir abermals eine breite antiimperialistische Solidaritätsdelegation für Palästina.

Vom 3. bis zum 10. August findet in Assisi, Italien, das Antiimperialistische Sommerlager statt, bei dem die verschiedensten antiimperialistischen und revolutionären Kräfte zusammentreffen. In dessen Rahmen rufen wir zu einem europäischen Koordinationstreffen der verschiedenen die Intifada unterstützenden Kräfte auf.

Margarete Berger
Aktivistin der Antiimperialistischen Koordination in Wien
10. März 2002