Palästina-Solidaritätsbündnis auch in Hamburg

20.09.2002

Achim Schuster

Seit Mitte März diesen Jahres hat sich wie in anderen deutschen Städten auch in Hamburg ein Palästina-Solidaritätsbündnis gegründet. Angeregt durch den großen Zulauf in Berlin war dies eine Initiative des bereits seit einem Jahr aktiven Palästina-Arbeitskreises. Die Resonanz gab uns recht und so saßen bald VertreterInnen aus verschiedenen Gruppen und Initiativen sowie interessierte Einzelpersonen zusammen und überlegten, was angesichts der zunehmenden Eskalation durch die israelische Regierung unternommen werden kann. Neben regelmäßigen Infotischen mit Stelltafeln zur aktuellen Situation in den besetzten Gebieten wurde zu einem großen Palästina-Block aufgerufen im Rahmen des diesjährigen Ostermarsches. Die Resonanz war umwerfend. Mit ca. 2000 Leuten dominierte dieser Block die gesamte Friedensdemonstration, was die Veranstalter - das Hamburger Forum - aber nicht davon abhalten konnte, uns einen eigenen Redebeitrag dort zu verweigern.
Als nächstes stand die Mobilisierung über Flugblätter, Plakate, Veranstaltungen und Infotische zu der bundesweiten Demonstration am 13. April in Berlin an, zu dem wir aus Hamburg immerhin drei Busse voll bekamen. Auch im Rahmen des Bush-Besuches in Berlin war das Bündnis aktiv und rief bei der Hamburger Demonstration am 22.Mai zu einem eigenen Block auf. Die Resonanz war jedoch geringer als beim Ostermarsch. Eine Menschenkette um die Alster, eine Kundgebung zum 35. Jahrestag der israelischen Besatzung, Infotische auf Veranstaltungen - das Solidaritätsbündnis zeigte immer wieder Präsenz und arbeitet dabei auch eng mit der palästinensischen Gemeinde zusammen, welche auch im Bündnis vertreten ist.
Nachdem immer wieder inhaltliche Diskussionen entbrannten, verbrachten wir mehrere Sitzungen mit der Erarbeitung einer inhaltlichen Plattform, zum Einen um uns eine Arbeitsgrundlage zu geben, aber auch um nach außen und für interessierte Menschen unsere Arbeit transparent zu machen. (Siehe Plattform)
Die nächsten größeren Aktionen stehen im Herbst an: Für die geplante Antikriegsdemonstration am 31.August rufen wir erneut zu einem eigenen Block auf, und diesmal haben wir vom Hamburger Forum sogar "Rederecht" bekommen. Außerdem planen wir eine größere Kundgebung mit Infotischen, Straßentheater und Zelt mit Schautafeln für den 2. Jahrestag der Intifada am 28. September.
Die Arbeit hat innerhalb eines halben Jahres eine gute Kontinuität entwickelt und es ist zu hoffen, dass dies sich fortsetzt. Schließlich ist keine Wende in Israels Politik gegenüber Palästina in Sicht und der bevorstehende Krieg der Imperialisten gegen den Irak wird die ganze Situation in der Region weiter zur Explosion bringen.

Achim Schuster