Baden in Tel Aviv? Krieg in Gaza!

07.04.2009

Die Kampagne "Gaza muss leben" lädt zu einem Vorbereitungstreffen anlässlich des geplanten "Tel Aviv-Strands" in Wien ein, Donnerstag 9. April 2009, 19 Uhr

 

von http://www.gazamussleben.at/de/1843

Ärgerliches, vielmehr Unverschämtes geht durch die österreichische Presse: Die Stadt Wien unterstützt das Vorhaben der israelischen Botschaft, am Donaukanal einen „Tel Aviv-Strand“ zu errichten. Am 28. April soll dieser eröffnet werden und die Wiener Bevölkerung bis September mit kulinarischen und kulturellen Kostproben aus der israelischen Metropole erfreuen. Ein bisschen Fremdenverkehrswerbung und nebenbei der Versuch, das israelische Image aufzupolieren, denn dieses, so klagt Botschafter Ashbel, sei in Österreich bedauerlicherweise immer mit Konflikt und Krieg verbunden.

Ist das Vorhaben allein schon zynisch, so empfinden wir das Verhalten der Stadt Wien als unverschämt: Kein Finger wurde gerührt, als die israelischen Bomben auf Gaza flogen. Im Gegenteil, die österreichische Politik hatte im Vorfeld maßgeblich zur EU-Isolationspolitik des Gazastreifens beigetragen. Dadurch hatte die israelische Regierung leichtes Spiel, eine lückenlose Blockade und später fast lückenlose Bombardements durchzuführen.

Und jetzt hilft die Stadt Wien der israelischen Botschaft auch noch dabei, ihr Image aufzupolieren. Ihren Ruf, der – mehr als zu Recht – immer mit Krieg und Konflikt in Verbindung gebracht wird, zurecht zu rücken und das Land, dessen Regierung Menschenrechte und Völkerrecht mit Füßen tritt, für Besatzung, Blockade und Aushungerung von Millionen von Palästinenser/innen verantwortlich ist, als Tourismusparadies und Kulturzentrum darzustellen. Versuch der Normalisierung einer menschenverachtenden Politik nennt man so etwas. Und die Gemeinde Wien hilft auch noch mit.

Wir machen bei diesem Versuch der Normalisierung nicht mit, im Gegenteil werden wir die Errichtung des Tel Aviv-Strandes zum Anlass nehmen, um an die Menschenrechtsverletzungen der israelischen Regierung im Gazastreifen und im Westjordanland zu erinnern. Gemeinsam wollen wir uns Protestaktionen überlegen. Zu diesem Zweck findet am Donnerstag, den 9. April ein Aktivist/innen-Treffen statt.

Do, 9. April 2009, 19.00, OKAZ, Gusshausstr. 14/3, 1040 Wien.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!