Demokratiebewegung in Jordanien

Vortragsreihe "Arabischer Frühling" im Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum (OKAZ)
Vortrag und Diskussion mit Dr. Hisham Bustani
Details
Date: 
Sonntag, 22. April 2012 - 19:00 to 22:00
City: 
Wien
Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum (OKAZ), Gußhausstraße 14/3, 1040
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Sonntag, 22.04.2012, 19 Uhr im Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum (OKAZ), Gußhausstraße 14/3, 1040 Wien. // Seit der gewaltsamen Auflösung der jordanischen Tahrir-Kopie im März 2011 entwickelten sich in Jordanien neue Formen des politischen Protests. Neue Fronten der Opposition entsprechen nicht den traditionellen Positionierungen und das Regime sieht sich in Konfrontation mit Gruppen, die historisch als loyal galten. Umgeben von vier spannungsreichen Ländern können die Entwicklungen in diesem Kleinstaat nicht von jenen der Region getrennt betrachtet werden.

Dr. Hisham Bustani wurde 1975 in Amman, Jordanien geboren. Der Zahnarzt, Schriftsteller und politische Aktivist gilt seit den 1990er Jahren als einer der bekanntesten Gesichter der jordanischen Opposition.
Als Mitbegründer des „Sozialistischen Forums“ ist er Mitgestalter mehrerer politischer und gewerkschaftlicher Initiativen im Land. Wegen regimekritischer Schriften wurde er mehrmals verhaftet. In zahlreichen Publikationen in prominenten arabischen Medien tritt Bustani für eine gemeinsame arabische Identität über die Kolonialgrenzen und über die Polarisierung Palästinenser/Jordanier hinaus, welche die Reformbewegung im Land hemmt und oft vom Regime gesteuert ist, auf.

Einige seiner politischen Analysen erscheinen auch in deutscher Sprache, unter anderen:

Neo-liberales Jordanien: Der Widerstand der Straße. In: inamo Nr. 59, Herbst 2009.; Link: http://www.inamo.de/index.php/373.html

Die Lektion nicht verstanden. Die Lehren von Tunesien und Ägypten für Jordanien
In: Intifada 33, Sommer 2011; Link: http://www.intifada.at/node/670

Bustani veröffentlichte auch Kurzgeschichten, etwa «Geschichten über Liebe und Tod» (2008), „Das monotone Chaos der Existenz“ (2010) und „Die Wahrnehmung der Bedeutung“(2012).
In deutscher Sprache erschien eine Auswahl dieser Kurzgeschichten in der Zeitschrift Inamo (Nr. 60l Dezember 2009). Link: http://www.inamo.de/index.php/374.html

Inamo schreibt über Bustanis Werk: “In einer poetischen, zuweilen kafkaesken, manchmal auch satirisch anmutenden Prosa beschreibt al-Bustani die Gemütsverfassung junger, vorwiegend männlicher Angehöriger der modernen urbanen Mittelschicht Jordaniens: existentielle Zweifel, Depressionen, Liebeskummer, Sehnsucht nach Freiheit. Al-Bustanis Grundton ist skeptisch bis sarkastisch. Formal mixt der Autor frei die unterschiedlichsten Genres und Sprachebenen, was seinen Texten trotz der manchmal düsteren Phantasien eine gewisse Leichtigkeit verleiht“.