Neuer Übergangsrat der syrischen Opposition

31.08.2011
Linke Führungsfigur Burhan Ghalioun
Mohamed Aburous
Nach mehreren gescheiterten Treffen der politischen Kräfte der syrischen Opposition wurde am Montag 29. August in Ankara ein Kommunique herausgegeben, wonach ein Übergangsrat der syrischen Opposition ernannt wurde. Das Kommunique der „Jugend der Syrischen Revolution“ ernannte 94 Personen als Mitglieder, wovon 42 Personen in Syrien leben. Dies soll die politische Vielfältigkeit reflektieren.
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Zum Vorsitzenden wurde Prof. Burhan Ghalioun gewählt. Ghalioun ist eine bekannte Figur der linken Opposition im Ausland. Er leitet heute das Zentrum für Orientstudien (Centre d’Etudes sur l’Orient Contemporain; CEOC) in Paris und unterrichtet Politikwissenschaft an der Sorbonne. In seinen Schriften spricht er sich vehement gegen eine ausländische Intervention in Syrien ein.

Unter den gewählten Vertreten sind Wagdi Mustafa und Riad Seif als Stellvertreter von Ghalioun und bekannte Oppositionelle wie Haytham Maleh, Michael Kilo, Suhair Atas, sowie der Führer der Damaskus-Erklärung Riad Turk und der syrische Karikaturist Ali Farzat, der vorige Woche Opfer eines Attentats in Damaskus wurde, bei dem seine Hände gebrochen wurden.
Die ernannten Personen wurden in den letzten Wochen in den Medien bekannt und genießen eine gewisse Akzeptanz unter den Syrer. Das Kommunique der „Jugend“ betont, dass das lange Fehlen einer politischen Vertretung „mitschuldig an der Verlängerung der Dauer der Konfrontation und somit der Erhöhung des Blutzolls“ sei.

Es ist noch unklar, ob diese Personen von ihren Ernennungen wissen bzw. in diese eingewilligt haben. Offen ist auch, inwiefern diese Erklärung im Einklang mit anderen Versuchen steht, eine politische Führung des Aufstandes zu schaffen. Denn am 20. August war gerade eine ähnlich Konferenz in Istanbul an der Bildung eines Nationalkongresses gescheitert.

Verweise