Bombenkrieg gegen Serbien - eine Schande für die Zivilisation am Ende des 20. Jahrhunderts

01.03.2018
Von Tatjana Kojic
Zum 19. Gedenktag an die Opfer der NATO-Aggression

Die Bombardierung Serbiens wurde am 24. März 1999 durch 19 Staaten der NATO ohne Autorisierung des UN Sicherheitsrates begonnen. Der Luftkrieg gegen Serbien hatte drei Ziele: die Entschlossenheit und Macht der NATO zu zeigen, in jedem Winkel der Erde mit Waffengewalt „Demokratie“ zu erbomben, einen unliebsamen Politiker – Milosevic - zu stürzen und Serbien im Kampf gegen die bewaffneten albanischen Kräfte militärisch in die Schranken zu weisen, um letztendlich den Kosovo von Serbien abzuspalten, also Serbien zu schwächen. In der medialen Sprache wurde erstmals der Begriff „humanitäre Intervention“ verwendet. Bomben gegen serbische Zivilisten, mitten in Europa, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern? Stattdessen wurde eine humanitäre Katastrophe herbeigeführt. An die 200.000 Serben, Roma und andere Minderheiten flohen vor den Bomben und verließen das Kosovo.

2.500 Zivilisten in Serbien wurden getötet, 6.000 Zivilisten verwundet, davon 2.700 Kinder. Denn es wurden nicht nur militärische Ziele bombardiert, sondern auch 19 Spitäler, 20 Gesundheitszentren, 18 Kindergärten und 69 Schulen und insgesamt über 25.000 Wohnobjekte!

Diese nicht-militärischen Bombenziele wurden in der NATO-Propaganda als „Kollateralschäden“ bezeichnet.
Serbien wurde in einem 78 Tage andauernden Bombenhagel zerrüttet und zahlt sowohl politisch als auch ökonomisch (Fabriken, Straßen, Raffinerien, Flughäfen wurden zerstört, dafür baut etwa die STRABAG neue Straßen und erwirtschaftete in Serbien 2015 46,22 Millionen Euro, Tendenz steigend) und ökologisch einen hohen Preis, immer noch. Die NATO hat zwischen 10 und 15 Tonnen abgereichertes Uran abgeworfen, was zu massiven Umweltschäden und einem Anstieg an Krebserkrankungen geführt hat, weswegen Serbien gegen die NATO eine Klage vorbereitet. Politisch ist der Status des Kosovo ungeklärt, denn 83 (von 110) UN-Mitglieder haben den Kosovo nicht anerkannt. Ehemalige albanische Terroristen sitzen in der Regierung, das Land selbst ist von der UNMIK fremdverwaltet, ein westliches Protektorat und bis zum Hals in Korruption und Kriminalität verstrickt. Kein anderes Land in Europa ist politisch, wirtschaftlich und militärisch so abhängig wie die gewaltsam abgespaltene serbische Provinz Kosovo.
Von ihm hängt die weitere Stabilität am Balkan ab.

24. März 2018, Wien, 17 Uhr
Auch dieses Jahr findet - wie seit Beginn des NATO-Krieges gegen Jugoslawien - die jährlich stattfindende Gedenkkundgebung am Stephansplatz in Wien statt.
Keine weitere NATO-Erweiterung! Montenegro ist schon offizielles NATO-Mitglied.
Kein Beitritt Serbiens zur NATO!
Auflösung der NATO!
Nein zur EU-Militarisierung!
Rückkehr zur österreichischen Neutralität und Souveränität!

(…)
„Dann kamen deine Bomben und die Löcher im Boden
Waren größer als unsere Häuser gewesen waren.
Unsere Frauen und unsere Kinder
Liefen weg, aber deine Flugzeuge
Kamen herunter aus der Luft und jagten ihnen nach
Und mähten sie nieder, den ganzen Tag lang.
Unser ganzes Land
Mit seinen Gebirgen und seinen Flüssen
Nahmst du in dein Maul auf einmal
Und die Berge stachen dir aus der Backenhaut
Und die Flüsse liefen dir aus dem Maul
Aber dann zermalmtest du es mit deinen
Raubtierzähnen.“
(aus: „Bericht der Serben“ von Bertolt Brecht)