Krisen im Imperium: Krise des Imperiums?

Von Albert F. Reiterer
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Kommentare zu Wirtschaft und Politik des globalen Finanzkapitalismus

1989/91 implodierte das Sowjetsystem an mangelndem wirtschaftlichen Erfolg und am Fehlen von Demokratie. Der Westen ergriff die unerwartete Gelegenheit mit beiden Händen. In seinen verschiedenen Varianten, der USA und der EG, dachte er jetzt ungebremst seine Ziele zu erreichen und schwärmte vom Ende der Geschichte. Die EG wurde zur EU und damit zum Imperium. Hauptvehikel dieser Politik sollte der Euro, die Währungsunion, sein. Folgen sind die Krisen der Gegenwart.

Politik, Schule und Medien zeigen uns die EU als neues Paradies, sagen aber nicht dazu: für die Eliten. Die Menschen begreifen dies langsam, und Widerstand regt sich. Aber, zumindest in den Metropolen, läuft er Gefahr nach rechts zu schauen. Ist dies die einzige Alternative?
Albert F. Reiterer, früher Sozialwissenschaftler und Dozent in Wien, Innsbruck und Graz, analysiert und kommentiert im 14-Tage-Rhythmus Ereignisse und Prozesse. Gegen die Hegemonie-Maschine der herrschenden Eliten von ORF und sonstigen Medien muss eine neue Perspektive stehen und auch ein wenig mehr an faktischer Information.

Die Kommentare knüpfen an das Tagesgeschehen an. Recherchen und Dokumentation sind damit zeitlich nur höchst eingeschränkt möglich. Fehler in der Beurteilung und auch in den Daten können und werden passieren. Kommt eine linke Debatte zustande, so ist das Ziel erreicht.

17/02/2014
Tendenzen der Politischen Ökonomie 4: Überlegungen zum Wert 3
12/02/2014
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Aufbau des Imperiums, Krise und Ende des "demokratischen Kapitalismus", die übernationale Organisation des europäischen Finanzkapitalismus – man kann die EU auf manche Weise beschreiben. Als Krönung dieses Projekts war immer der Euro gedacht.
08/02/2014
Tendenzen der Politischen Ökonomie 2: Überlegungen zum Wert 2
22/12/2013
Die Eurozone wird ab 1. Jänner ein neues Mitglied haben. Und Lettland ist ein würdiger Teilhaber dieses Klubs!
Vom Privatschuldenschwindel zur Staatsschulden-Krise
04/12/2013
Die Finanzkrise 2008 und folgend wurde von der Subprime-Krise in den USA ausgelöst. Also kann sie nicht vom Euro verursacht sein. Das Argument wird von den Verteidigern der Einheits-Währung gern gebraucht und überzeigt auch manche kritische Geister. Verwundern kann dies nicht. Denn da ist ein Element an Wahrheit drinnen. Freilich war in Europa der Euro der zentrale Transmissionsriemen der Finanzkrise. Und nun ist er das zentrale Instrument, diese Krise zum Nutzen der Eliten einzusetzen.
Der Euro
29/11/2013
1945 bis 1958 – 1986 bis 1992, 2000 bis 2013
21/11/2013
Die Finanzkrise erklärte in ihrer Praxis das bisherige liberale Ökonomie- und Politik-Modell für obsolet. Die eigentliche Ideologie des Kapitalismus der Nachkriegszeit war und ist der Ordo-Liberalismus: Der möglichst minimale Staat sollte gute Rahmenbedingungen für die Privatwirtschaft herstellen. Dann aber müsse er seine Finger aus den Abläufen draußen lassen. So dekretierte es Walter Eucken in der Nachkriegszeit, und Ludwig Erhard dachte und glaubte wohl selbst, dies zu verwirklichen. Und jenseits des Atlantik raisoniert Milton Friedman auch nicht so anders, nur etwas radikaler.

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