Krisen im Imperium: Krise des Imperiums?

Von Albert F. Reiterer
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Kommentare zu Wirtschaft und Politik des globalen Finanzkapitalismus

1989/91 implodierte das Sowjetsystem an mangelndem wirtschaftlichen Erfolg und am Fehlen von Demokratie. Der Westen ergriff die unerwartete Gelegenheit mit beiden Händen. In seinen verschiedenen Varianten, der USA und der EG, dachte er jetzt ungebremst seine Ziele zu erreichen und schwärmte vom Ende der Geschichte. Die EG wurde zur EU und damit zum Imperium. Hauptvehikel dieser Politik sollte der Euro, die Währungsunion, sein. Folgen sind die Krisen der Gegenwart.

Politik, Schule und Medien zeigen uns die EU als neues Paradies, sagen aber nicht dazu: für die Eliten. Die Menschen begreifen dies langsam, und Widerstand regt sich. Aber, zumindest in den Metropolen, läuft er Gefahr nach rechts zu schauen. Ist dies die einzige Alternative?
Albert F. Reiterer, früher Sozialwissenschaftler und Dozent in Wien, Innsbruck und Graz, analysiert und kommentiert im 14-Tage-Rhythmus Ereignisse und Prozesse. Gegen die Hegemonie-Maschine der herrschenden Eliten von ORF und sonstigen Medien muss eine neue Perspektive stehen und auch ein wenig mehr an faktischer Information.

Die Kommentare knüpfen an das Tagesgeschehen an. Recherchen und Dokumentation sind damit zeitlich nur höchst eingeschränkt möglich. Fehler in der Beurteilung und auch in den Daten können und werden passieren. Kommt eine linke Debatte zustande, so ist das Ziel erreicht.

26/12/2012
Realzynismus könnte man die Aussage aus manchen Daten nennen.
Die Mittelschicht und die neuen Unterschichten
14/12/2012
Die Mittelschicht, so schreiben auch Linke, sei die Verliererin in der Euro-Krise der letzten Jahre. Stimmt dies wirklich?
05/12/2012
Die Bürokratie und die politische Klasse lassen sich immunisieren
Der verhüllte Klassenkampf
13/10/2012
Und wieder wird „Alterskampf“ gespielt. Dass Leute wie Tomandl und sein früherer Assistent Mazal oder Rürup und Marin die Pensionen drücken wollen, ist nicht neu. Aber diesmal sind unter den „Experten“ auch Namen, die ein wenig überraschen – oder auch wieder nicht. Unter die Vorkämpfer des Neokonservativismus hat sich auch Van der Bellen eingereiht – Ex-Vorsitzender der Grünen, noch immer politisch für sie aktiv.
15/09/2012
Warum wollen die meisten Griechen in der EU bleiben?
17/08/2012
Am 10. Dezember 1513 schreibt Niccolò Machiavelli aus dem Exil in San Casciano an seinen Freund, Francesco Vettori, florentinischer Botschafter beim Papst: Tagsüber sitze ich mit den Bauern in der Schenke. „Aber am Abend kehre ich nach Hause zurück und trete in mein Kabinett. Ich lege die Alltagskleidung ab, voll von Staub und Schmutz, und kleide mich in höfische und königliche Kleidung. So würdig angetan, trete ich in die antiken Höfe zu den Alten, … und ich scheue mich nicht, mit ihnen zu sprechen und sie nach den Gründen ihrer Taten zu befragen… Ich versetze mich ganz in sie…“
Staatsmonopolistischer Kapitalismus, Teil 2
25/07/2012
„Der“ Libor wurde manipuliert! Die Damen und Herren Direktoren wollten sich ein Körberlgeld verschaffen. Große Aufregung darob.
Gesundheitspolitik, Organisation des Lebens und die Zukunft
14/07/2012
Die Gesundheitsausgaben sollen in Hinkunft nicht stärker steigen dürfen als das BIP. Das lässt ihnen – und uns – der österreichische Gesundheitsminister und seine Umgebung am 14. Juni 2012 als seiner Weisheit letzten Schluss ausrichten. Es ist eine gefährliche Drohung.
„Innere Abwertung“: die Tagung des Europäischen Rates vom 28. / 29. Juni 2012
04/07/2012
Lohnsenkung und Drücken des Lebensstandards bis weit in die Mittelschichten hinein hat mittlerweile den harmlosen Namen „Innere Abwertung“ erhalten. Ergänzt soll dies auf regionaler Ebene durch Abwanderung derer werden, die man anderswo noch braucht, die jüngeren und leistungsfähigeren Arbeitskräfte. „Innere Abwertung“ akzentuiert also die Zentrum-Peripherie-Struktur unserer schönen und nicht so neuen Welt.

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