1. Mai 2014 – Für eine Linke gegen den EURO

Details
Date: 
Donnerstag, 1. Mai 2014 - 14:00
City: 
Wien
Jesuitenwiese (Nähe Endstation Linie 1)
Picknick der Antiimperialistischen Koordination (AIK)

Findet nur bei Schönwetter statt!

Der 1. Mai symbolisierte über 100 Jahre die Sicherheit einer Zukunftsperspektive: des Sozialismus, erkämpft und erbaut durch die Arbeiterklasse. Heute ist die politische Zukunft unsicher und offen. Der Sozialismus ist zurückgeworfen auf eine Hoffnung, ohne konkrete Gewissheiten über seinen Aufbau und getragen (mit wenigen Ausnahmeländern) von gesellschaftlich unbedeutenden Minderheiten. Die Arbeiterklasse hat aufgehört aktives Subjekt zu sein und die neuen Unterschichten sind weit entfernt sich von der herrschenden Konsum-Ideologie zu emanzipieren.

Die Schwäche der Alternative steht im Kontrast zu einer zunehmend konfliktgeladenen geopolitischen und sozialen Situation des kapitalistischen Weltsystems. Die Ukraine zeigt neuerlich, dass die unipolare Vormachtstellung des westlichen (US geführten) Bocks einer Welt mit mehreren Big Playern und deren Eigeninteressen Platz gemacht hat. Die verlängerte Krise der EU stellt eine über 50 Jahre entstandene Architektur in einem imperialistischen Kerngebiet in Frage. Die Globalisierung hat die Welt nicht geeinigt, wie es ihre (linken und rechten) Ideologen priesen, sondern neue soziale, regionale, nationale und geopolitischen Gegensätze angehäuft. Diese beginnen sich allerorts Raum zu schaffen und mancherorts bereits unbändig auszubrechen.
Für die Schwäche der sozialistischen Idee (Produkt des Endes der realsozialistischen Staaten) und das Verschwinden der traditionellen Arbeiterbewegung (Folge der Erneuerungen des Kapitalismus) trägt die heutige Linke wenig Schuld. Zu beklagen ist aber ihre Blindheit, ja Ablehnung gegenüber den aufkommenden Eruptionen. Ideologisch wird eine „andere Globalisierung“, ein „anderes Europa“, ein „neue soziale Bewegung“ konstruiert, statt sich dem politischen Kampffeld zu stellen, dass die Krise der Globalisierung aufdrängt: der Souveränität.

Es ist durchaus möglich, dass Europa das schwächste Glied unter den imperialistischen Großmächten ist, da seine institutionelle Konstruktion tiefe Widersprüche trägt, zu deren Lösung die derzeit herrschende neoliberale und EUROkratische Elite nicht in der Lage scheint. Daher kann der Linken in Europa in der nächsten Periode eine strategische Rolle zufallen. Jedoch nur, wenn sie Wege findet, als Opposition für Souveränität gegen das EURO-Regime ihre sozialistischen Hoffnungen von Gleichheit und Selbstbestimmung wieder zu einem Ziel der unteren Klassen zu machen.

Wir sind optimistisch: Ein nächster Schritt wird das europäische Forum der Linken gegen den EURO im August 2014 in Italien sein.