Internationales Symposium gegen Isolationshaft

31.10.2002

19 - 22. Dezember

Wir veröffentlichen die Einladung der Initiative für eine INTERNATIONALE PLATTFORM ZUM KAMPF GEGEN ISOLATION zum internationalen Symposium gegen Isolationshaft:

VORSCHLAG EINER AKTION ZUR ANKÜNDIGUNG DES INTERNATIONALEN TAGES ZUM KAMPF GEGEN ISOLATION

Um den Internationalen Tag zum Kampf gegen Isolation kundzugeben, ist eine starke internationale Aktivität erforderlich. Es gibt bisher zahlreiche Organisationen und Personen, die über Erfahrung und Wissen im Zusammenhang mit Isolation verfügen. Es ist notwendig, diese Erfahrungen auszutauschen und ein internationales Bewusstsein darüber zu schaffen. Zu diesem Zweck möchten wir ein zweitägiges Symposium organisieren. Um die dort getroffenen Beschlüsse bekannt zu geben, wollen wir im Anschluss auf dieses Symposium ein Meeting mit Konzert veranstalten, an dem sich tausende Menschen beteiligen werden.

SYMPOSIUM:

Unserer Vorstellung nach soll das Symposium fünf Hauptthemen umfassen:
- Das Massaker vom 19. Dezember und der Widerstand gegen Isolationshaft in der Türkei
- Der medizinische Aspekt der Isolation
- Der menschliche Aspekt der Isolation
- Der juristische Aspekt der Isolation
- Der politische Aspekt der Isolation

Wer soll für das Symposium eingeladen werden:

- im Zusammenhang mit dem Massaker vom 19. Dezember:
- Todesfastenveteranen, Familienangehörige, ZeugInnen des Massakers und Intellektuelle und KünstlerInnen, die sich gegen die Isolation stellen.
- Um den medizinischen Aspekt der Isolation zu behandeln: ÄrztInnen, PsychologInnen und in diesem Zusammenhang stehende Berufsorganisationen.
- Um den menschlichen Aspekt der Isolation zu behandeln, Ex-Gefangene, die in Isolation gelebt haben und Angehörige. Insbesondere ehemalige Gefangene aus der Türkei, aus Irland, Spanien, dem Baskenland, Deutschland und Italien.
- Um den juristischen Aspekt der Isolation zu behandeln, RechtsanwältInnen von Gefangenen, die sich in Isolationshaft befunden haben bzw. befinden und deren Berufsorganisationen.
- Um den politischen Aspekt der Isolation zu behandeln, politische Organisationen und Zusammenhänge, die vom Isolationsangriff betroffen sind. Darüber hinaus Berufsgruppen, Organisationen von SpezialistInnen und Gewerkschaften, die sich gegen Isolation stellen.

PROGRAMM DES SYMPOSIUMS:

18. Dezember: Zusammenkunft und Bewertung.
19. Dezember: Organisierung von drei Foren morgens, mittags und abends, auf denen der medizinische, juristische und menschliche Aspekt der Isolation behandelt wird.
20. Dezember: zwei Foren morgens und mittags, auf denen, zum einen die politische Dimension der Isolation und das Massaker vom 19. Dezember behandelt werden. Am Abend soll der Entwurf für die Endresolution der teilnehmenden Personen und Organisationen fertiggestellt werden.

PROGRAMM FÜR MEETING UND KONZERT

21. Dezember:
- Grosses Treffen zwischen 11.00-13.00 Uhr. An dem Treffen werden sich auch bekannte MusikerInnen beteiligen.
- Veranstaltung eines großen Konzerts zwischen 14.00-22.00 Uhr. Auf dem Konzert werden die TeilnehmerInnen am Symposium den Massen vorgestellt, die dort gefassten Beschlüsse bekannt gegeben, Interviews mit der eingeladenen Presse durchgeführt, Ausstellungen eröffnet, kurze Redebeiträge der TeilnehmerInnen abgehalten.
- Um dafür zu sorgen, dass Konzert und Meeting unter großer Teilnahme und kämpferischer Atmosphäre stattfinden können, sollen auch kulturelle Aktivitäten organisiert werden. Es werden deshalb bekannte MusikerInnen und Bands, die sich der Isolation entgegenstellen, eingeladen.

UNTERKUNFT UND ESSEN:
Für die Kost und Logie wird die Initiative für eine Internationale Plattform zum Kampf gegen Isolation aufkommen.
Wir werden für die Unterbringung und das Symposium ein Urlaubszentrum anmieten. In diesem Zentrum befinden sich ein Konferenzsaal und Zimmer für jeweils zwei und vier Personen. Badezimmer, Küche und Speisesaal sind ebenfalls vorhanden.
Die Unterkunft wird für alle TeilnehmerInnen zwischen 18.-22. Dezember bereitstehen. Weiters können wir für jene TeilnehmerInnen, die aus verschiedenen Gründen bereits vor diesem Datum eintreffen und zu einem späteren Datum zurückkehren müssten, ebenfalls für Unterkunft sorgen, insofern wir vorher informiert werden.

SPRACHE UND KOMMUNIKATION:
Die Aktivitäten werden grundsätzlich in Englisch abgehalten. Um den Erfordernissen der Beteiligten zu entsprechen wird es ÜbersetzerInnen für Englisch, Deutsch, Türkisch, Französisch, Arabisch, Niederländisch, Russisch, Italienisch und Spanisch geben.

TEILNAHME DER MASSEN AN MEETING UND KONZERT:
Wir, die Initiative für eine Internationale Plattform zum Kampf gegen Isolation werden zum Anlass des Jahrestages des Massakers vom 19. Dezember und der, aufgrund dieses besonderen Tages bei den Menschen aus der Türkei vorherrschenden Sensibilität, mindestens 1000 Menschen für das Meeting und etwa 3000 Menschen für das Konzert mobilisieren.

DER KULTURELLE ASPEKT DER AKTIVITÄT:
Wir sollten unseren internationalen Tag des Kampfes eigentlich zu einer lebhaften Feierlichkeit und zu einem Tag, an dem die kulturellen Reichtümer verschiedener Erdteile zur Schau gestellt werden, verwandeln.
Wir werden jene bekannte MusikerInnen und Bands einladen, die bei den Massen aus der Türkei bekannt und populär sind. Wir freuen uns diesbezüglich auch auf die Vorschläge und Unterstützung unserer internationalistischen FreundInnen.

EINIGE WICHTIGE ANMERKUNGEN:
- Die Unterstützung aller Personen und Organisationen, die sich angesprochen fühlen sowohl im Bezug auf die Personen, die sich am Symposium beteiligen könnten, als auch im Bezug auf die KünstlerInnen, die sich kulturell beteiligen könnten, ist uns sehr wichtig.
Beispielsweise wird jegliche Unterstützung hinsichtlich der Teilnahme politischer Ex-Gefangener, die sich in verschiedenen Ländern in Isolationshaft befunden haben, sowie im Bezug auf die praktische
Organisierung der Musikgruppen und Aktivitäten, und ganz speziell bei der Organisierung von ÜbersetzerInnen, von großer Bedeutung sein.
- Themen, die Ihnen unabhängig von unseren Vorschlägen zum Symposium wichtig erscheinen, möchten wir gerne bewerten, wenn sie uns rechtzeitig mitgeteilt werden. Dies würde unsere Arbeit bereichern. Wir sind in jeder Hinsicht für Vorschläge offen.
- Die Teilnahme am Konzert, wird mit Ausnahme der TeilnehmerInnen am Symposium kostenpflichtig sein. Wir wollen mit den Einnahmen vom Konzert die Kosten für das Symposium decken. Darüber hinaus wäre aber die Kostenbeteiligung jener, deren Budget es erlaubt, für uns sehr wertvoll. Im Falle des Aufbaus der Internationalen Plattform zum Kampf gegen Isolation, wird ebenfalls die Institutionalisierung der Tätigkeit eines internationalen Sekretariats ständige finanzielle Unterstützung erforderlich machen.
- Wir kennen die, im allgemeinen geringen finanziellen Mitteln derer, dien gegen die Politik des Imperialismus kämpfen, sehr gut. Aber wir fänden es dennoch wünschenswert, wenn alle TeilnehmerInnen zumindest für ihre Reisekosten aufkommen könnten. Falls aber doch, speziell VertreterInnen von Organisationen, die teilnehmen möchten diesbezüglich Unterstützung brauchen, bitten wir sie, uns dies mitzuteilen. Ebenso wollen wir versuchen, den FreundInnen, für die Probleme mit dem Visum auftreten könnten, zu helfen, insofern sie uns vorher informieren.
- Wir werden unsere Veranstaltungen in Holland durchführen. Die genaue Adresse werden wir später mitteilen. Für das Meeting und Konzert werden Busse aus verschiedenen Orten in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Belgien und Holland abfahren. Falls Sie FreundInnen haben, die zum Meeting und Konzert kommen möchten, können Sie sich ebenfalls an uns wenden.

Initiative für eine INTERNATIONALE PLATTFORM ZUM KAMPF GEGEN ISOLATION:
isolation@post.com