Vom Weltmarkt zerstört, zur Immigration gezwungen, im Westen ermordet

24.07.2003

Demo anläßlich des Todes von Cheibani Wague

Antirassistische Demonstration in Gedenken an Cheibani Wague, Fr 25. Juli 2003, 17.00 Westbahnhof

Am Dienstag, den 15. Juli 2003, wurde der 33- jährige Mauretanier Cheibani Wague nach einer Auseinandersetzung mit dem Leiter des Afrikadorfes im Wiener Stadtpark brutal von der Wiener Polizei zusammengeschlagen. Cheibani starb Mittwoch an den Folgen des staatsrassistischen Übergriffs, inwieweit das bereits vom Dienst suspendierte Rettungsteam, das während der Tat zuschaute und Erste Hilfe verweigerte, an seinem Tod unmittelbar mitverantwortlich ist, bleibt unklar. Cheibani W. ist nicht das erste Opfer des Österreichischen Staatsrassismus, erinnern wir uns an Markus Omufuma, der vor drei Jahren während der Abschiebung geknebelt und gefesselt im Flugzeug erstickte. Die verantwortlichen Beamten sind nun wieder im Dienst, der Staatsterrorismus geht kontinuierlich weiter. Ein großes Unrecht passiert hier: Menschen aus Afrika, gezwungen in den Westen zu immigrieren, weil ihnen ihr Land, ihr Lebensstandort keine Möglichkeit zum Überleben bietet. Sie sind die Verlierer der Globalisierung, die einhergeht mit den vielfältigen Konflikten, aber vor allem den Machtkämpfen um Ressourcen (mineralische Rohstoffe, Erdöl, Uran, Kohle). Zusätzlich verschlechtern sich die Lebensbedingungen, der in der Ländern Subsahara-Afrikas lebenden Menschen durch die seit den 80er-Jahren größer werdende Schuldenkrise, der Veschlechterung der Terms of trade und die starke Zunahme der Einfuhren infolge des liberalisierten Handels. Im Jahr 2000 lag das reale Pro-Kopf-Einkommen in den Ländern Subsahara-Afrikas um ein Drittel unter dem Südasiens, damit ist dieser Teil Afrikas die ärmste Region der Welt, Mauretanien ist bei den wichtigsten Hungersnotgebieten der letzten 30 Jahren verzeichnet.