Demonstration zum 10. Jahrestag des Angriffes auf den Irak

18.01.2001

Wien, 17/01/01, Bericht

Bericht von der Demonstration zum 10. Jahrestag des Angriffes auf den Irak

Anlässlich des 10. Jahrestages des kriegerischen Angriffs der US-Geführten "Heiligen Allianz" der Neuen Weltordnung auf den Irak, demonstrierten gestern über 150 Menschen gegen die fortgesetzte Aggression gegen dieses Land unter dem Motto: Stoppt die Blockade gegen den Irak! USA-Raus aus dem Golf! Nieder mit der Neuen Weltordnung! Bisher sind mehr als 2 Millionen Menschen, darunter, 1,5 Millionen Kinder, an den Folgen des völkerrechtswidrigen und menschenverachtenden Vorgehens des Westens gegen den Irak gestorben.

Bis heute werden fast täglich Luftangriffe gegen den Irak geflogen. Die mörderische Blockade hat das irakische Gesundheitssystem, Schulwesen und seine soziale Infrastruktur zerstört oder schwer geschädigt.
Durch den Einsatz uranhaltiger Munition sind bereits Tausende Menschen erkrankt und zukünftige Generationen werden an den Folgen zu leiden haben. Darüber hinaus wird das Land durch Entschädigungsforderungen in der Höhe von 320 Mrd. US-Dollar auf Jahrzehnte ins Elend gezwungen.

Unabhängig von der Stellung zum irakischen Regime, erfordern diese Tatsachen den selbstverständlichen Protest aller, die für die Verteidigung der Menschenwürde und der Menschenrechte eintreten.

Der Angriff auf den Irak war darüber hinaus nur das erste Signal für den Anbruch der brutalen Neuen Weltordnung der Globalisierung, eines verschärften und perfiden Neokolonialismus und Imperialismus der USA und des Westen, der sich mit Hilfe der Medien als "Bringer von Demokratie und Menschenrechten" präsentiert. Der Irak war nur das erste Opfer einer internationalen Politik der "humanitären Bomben". Es folgte Jugoslawien als nächstes Ziel, an dem dieses Schema durchexerziert wurde: Lügen, Blockade und Bomben. Derzeit bereiten die USA in Kolumbien unter dem Vorwand der Drogenbekämpfung mit dem "Plan Colombia" ihre nächste militärische Einmischung vor.

Ein Sprecher der Antiimperialistischen Koordination wies darauf hin, dass "das Konzept des `Schurkenstaates`, das die USA für jene, die nicht nach ihrem Kommando marschieren, ausgedacht hat, besser auf die Verbündeten der USA selbst anzuwenden wäre. Denn in diesen Ländern, wie Israel oder der Türkei, wird die demokratische Opposition kaltblütig ausgelöscht und die Menschenrechte mit Füßen getreten. Und auch die USA selbst brauchen sich nicht als Hüter der Demokratie auszuspielen, wo doch die US-Demokratie selbst eine Farce ist, in der der Kapitalbesitz das Entscheidende ist und die Wahl zwischen zwei gleichgeschalteten Einheitsparteien stattfindet."

Deshalb war es ein wichtiges Zeichen, dass an der Solidaritätsdemonstration für den Irak nicht nur Vertreter der irakischen Gemeinde und aus den arabischen Ländern teilnahmen, sondern auch revolutionäre Organisationen aus der Türkei und Kurdistan, jugoslawische und lateinamerikanische Demokraten sowie NATO-Gegner, Antiimperialisten und Friedensaktivisten aus Österreich. "Zehn Jahre Neue Weltordnung haben auch gezeigt, dass ein gemeinsamer Widerstand aller Antiimperialisten, Demokraten und Revolutionäre, eine internationale Antiimperialistische Koordination, das wichtigste Mittel ist, um der Globalisierung Einhalt zu gebieten", so der Tenor der heurigen Solidaritätsdemonstration für den Irak.

Die antiimperialistische Koordination möchte alle Freunde und Freundinnen, die sich mit dem irakischen Volk solidarisieren, einladen:

am Samstag, 20.1. um 19 Uhr
Filmvorführung mit anschließender Diskussion
"Der Einsatz von uranhaltiger Munition und ihren Folgen im Irak"
Ort: Vorstadtzentrum 15 Meiselstrasse 46/4, 1150 Wien

am Samstag, 27.1. um 19 Uhr
Bericht einer Delegation von Ärzten von einer Reise in den Irak, über die soziale Situation nach 10 Jahren Blockade und Krieg.
mit Dias und anschließender Diskussion
Ort: Vorstadtzentrum 15 Meiselstrasse 46/4, 1150 Wien