Aufruf für internationale Solidaritätsdelegationen nach Palästina

24.09.2001

Schützt das palästinensische Volk vor israelischem Staatsterrorismus!

Die jüngsten Ereignisse in den USA, die Angriffe auf das World Trade Center und das Pentagon, haben die Aufmerksamkeit der Welt auf das Herz des Imperialismus selbst gelenkt. Die Antiimperialistische Koordination bedauert aufrichtig den Tod von den Tausenden Opfern. Dennoch sehen wir es als unsere Pflicht an, herauszustreichen, dass die tieferliegenden Gründe für diese Ereignisse nicht in "islamischem Terrorismus" gesucht werden können, sondern in der riesigen sozialen Ungerechtigkeit, welche den wohlhabenden und mächtigen Westen vom verhungernden Rest der Welt trennt, sowie in der aggressiven und unterdrückerischen Außenpolitik, die vom Westen betrieben wird, um den Status quo aufrecht zu erhalten, liegt.

Während der Westen die Geschehnisse in den USA mit verständlicher Trauer aber auch mit inakzeptabler Oberflächlichkeit beobachtet, werden eben diese Ereignisse in anderen Teilen der Welt dazu benutzt, die schrecklichsten und brutalsten Angriffe gegen die armen und leidenden Massen der Dritten Welt zu führen.

Israel, dass die Ereignisse in den USA für sich genutzt hat, führte die schärfsten Angriffe gegen das palästinensische Volk seit dem Beginn der Neuen Intifada durch. Innerhalb weniger Tage wurden Dutzende Menschen getötet und unzählige verletzt, während die Augen der Welt den USA zugewandt waren.

Israel meint, dass die Zeit gekommen wäre, ein für alle Mal mit dem "Terrorismus" Schluss zu machen. Was sie tatsächlich meinen, ist ein für alle Mal mit dem palästinensischen Volkswiderstand gegen die koloniale und unterdrückerische israelische Besatzung Schluss zu machen. Sie behaupten, dass ihr Recht auf "Sicherheit" heute mehr denn je legitimiert wäre. Was sie tatsächlich legitimieren wollen, ist ihren Wohlstand zu schützen während die palästinensische Bevölkerung weiter hungern muss. Sie sagen, dass die "zivilisierte" Welt sich gegen die Angriffe des "barbarischen Islamismus" verteidigen muss. Was sie tatsächlich beabsichtigen, ist ihre terroristische militärische Besatzung mittels primitiver antiarabischen und antiislamischen Hetze zu rechtfertigen. Was sie tatsächlich wollen, ist schlicht und einfach ein für alle mal jede Möglichkeit des palästinensischen Volkes, internationale Anerkennung für die Legitimität seines Befreiungskampfes zu gewinnen, zu zerstören.

Am 28. September 2001 jährt sich die Neue Intifada, der palästinensische Volksaufstand, zum ersten Mal. Es ist vorhersehbar, dass an diesem selbigen Tag die israelische Gewalt gegen die palästinensische Zivilbevölkerung ungeahnte Ausmaße annehmen wird. In dieser schwierigen Situation fordert das palästinensische Volk unsere Unterstützung. Wir dürfen es nicht alleine lassen!

Es ist unsere Pflicht uns gegen alle brutalen und feigen Angriffe des israelischen Staates, sei es auf militärischer oder politischer Ebene, mit allen Mitteln zu stellen. Es ist von höchster Wichtigkeit unsere Stimme in Verteidigung unserer palästinensischen Schwestern und Brüder zu erheben!

Deshalb, anlässlich des 1. Jahrestages der Neuen Intifada und aufgrund der Einladung der palästinensischen Widerstandsbewegung ruft die Antiimperialistische Koordination dazu auf, internationale Solidaritätsdelegationen nach Palästina zu schicken, die sowohl als menschliche Schilder dienen sollen, als auch dazu, Informationen aus erster Hand, jenseits der von den westlichen Medien verbreiteten Nachrichten, zu liefern. Wir rufen alle interessierten Vereine, Organisationen und Individuen auf, uns sobald wie möglich zu kontaktieren.