Schluss mit der Kriegshetze gegen den Irak!

12.02.2002

Aufruf für eine antiimperialistische Solidaritätsdelegation

In ihrem sogenannten "Krieg gegen den Terror" haben die USA alle Kräfte die ihre Weltherrschaft nicht akzeptieren zu Feinden erklärt, die – unabhängig davon, ob es sich dabei um Staaten, Volksbewegungen oder politische Organisationen handelt – mittels militärischer Gewalt zu vernichten sind.

Der Irak und sein Volk stellt eine solche oppositionelle Kraft dar, indem er nach wie vor hartnäckig Widerstand gegen die tyrannische US-Weltordnung leistet, deren Opfer es seit dem Krieg der "Heiligen Allianz" 1991 ist. Dieser Krieg und die seither weiterhin andauernde Aggression mittels ständigen Luftangriffen und dem tödlichen Embargo – das inzwischen zu mehr als zwei Millionen Toten geführt, und eine ehemals reiche Nation in tiefstes Elend und Hunger gestürzt hat – sind der eindeutige Beweis für den terroristischen Charakter dieser "Neuen Weltordnung", die nicht einmal vor einem regelrechten Völkermord zurückschreckt, um die weltweite Herrschaft einer Handvoll reicher Länder über Milliarden von Armen aufrecht zu erhalten.

Unter dem Vorwand, die Herstellung von Massenvernichtungswaffen verhindern zu wollen, drohen die USA – die größte Militärmacht der Menschheitsgeschichte, die bis an die Zähne mit High-Tech-ABC-Massenvernichtungsmittel bewaffnet ist, und auch ihre Bereitschaft diese einzusetzen in Hiroshima, Nagasaki und vielen anderen Orten gezeigt hat – dem Irak und seinem Volk erneut mit Krieg.

Alle demokratischen und antiimperialistischen Kräfte der Welt müssen so schnell wie möglich eine Kampagne zur Verteidigung des Irak gegen die bevorstehende Aggression starten, um die weitere großflächige Zerstörung des Irak, und einen noch weiter gesteigerten Völkermord zu verhindern. Vor allem rufen wir die Antiglobalisierungsbewegung dazu auf, in diesem Krieg nicht neutral zu bleiben, sondern sich auf die Seite des irakischen Volkes zu stellen. Die Globalisierung kann nur durch den Kampf gegen den Imperialismus und das Bündnis mit all jenen, die mit diesem in sozialer, kultureller, politischer oder militärischer Hinsicht im Konflikt stehen, überwunden werden.

In diesem Sinne rufen wir zu einer internationalen Solidaritätsdelegation auf, die den Irak von 24. bis 29. März besuchen wird. Die Delegation wird Krankenhäuser, Schulen, Universitäten und Armenviertel in Bagdad und Basra, sowie Schauplätze der anglo-amerikanischen Angriffe seit 1991 besuchen (inklusive durch Uranmunition verseuchte Gebiete). Wir werden nicht nur mit Repräsentanten der Behörden, wie z.B. den Außen- und Gesundheitsminister, sondern auch Vertreter von Volkskomitees, sowie von Studenten- und Frauenorganisationen zusammentreffen.

Obwohl die USA sich durchaus dazu entschließen könnten, ihre endlos lange Liste von Kriegsverbrechen noch zu erweitern, wird eine neuerliche militärische Aggression gegen den Irak zweifellos ihre angebliche militärische Allmacht, deren Mythos der Unverwundbarkeit bereits durch die Attacken des 11. Septembers zerstört und nicht wieder hergestellt werden konnte, noch weiter erschüttern. Es werden sich nicht nur wichtige Länder dieser Aggression entgegenstellen und dadurch die monopolare Weltordnung herausfordern, sondern auch Massenbewegungen müssen und werden sich in der arabischen und islamischen Welt sowie auch im Westen erheben.

Nicht umsonst beginnt der "demokratische Westen" nun zunehmend auch im eigenen Hinterland die elementarsten demokratischen Rechte einzuschränken, aus Angst vor dem wachsenden Hass der Verdammten dieser Erde, deren Kamp früher oder später unweigerlich sein Echo in neuen antiimperialistischen Bewegungen im Westen finden wird. Mit ihrem "Krieg gegen den Terror" versuchen sie jeden Widerstand im Keim zu ersticken, doch das wird ihnen nicht gelingen!

Stoppt die militärische Aggression gegen den Irak!
Sofortige Aufhebung des völkermörderischen Embargos!
US-Truppen raus aus dem persischen Golf und der arabischen Halbinsel!
Für das Recht auf Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes!
Schluss mit dem "Krieg gegen den Terror"!

Antiimperialistische Koordination
Februar 2002