"Dann müssen sie auch uns bombardieren"

11.02.2003

400 Westler bereits als Schutzschilde im Irak

Die Rede Colin Powells vom 6. Februar vor den Vereinten Nationen kam einer Kriegserklärung gegen den Irak gleich – obwohl er trotz verzweifelter Versuche keinerlei Beweise für den angeblichen Besitz von Massenvernichtungswaffen vorzulegen vermochte. Die ganze Welt weiß, dass es sich dabei nur um Vorwände für einen Krieg handelt. Nicht der Irak gefährdet die Welt mit Massenvernichtungswaffen, sondern es sind die USA selbst, die gedroht haben atomare und chemische Waffen einzusetzen.

Dass es in diesem Krieg weder um Demokratie noch um Menschenrechte geht, beweist die humanitäre Katastrophe, die 1,5 Millionen Todesopfer, die das von der UNO verhängte Embargo bereits gefordert hat. Der herannahende Angriff dient einzig den Machtinteressen der USA, denen es insbesondere um die Kontrolle des arabischen Erdöls geht, sowie um die Absicherung ihrer internationalen Vormachtstellung Dabei wird das Völkerrecht auf nationale Souveränität und Selbstbestimmung mit Füßen getreten.

Was die USA von der UNO, der "internationalen Gemeinschaft" und selbst ihren Verbündeten halten, haben sie in den letzten Monaten offenbart. Entweder sie ordnen sich unter, oder sie werden zum Schweigen gebracht. Unsere Regierungen sind scheinbar nicht bereit die USA zu verurteilen und damit die übergroße Mehrheit der europäischen Bevölkerung, die den Krieg vehement ablehnt, zu vertreten – ganz im Gegenteil kann bereits jetzt von ungehinderten Überflügen über österreichisches Territorium und vom Bruch der Neutralität ausgegangen werden.

Neben den laufenden Massenmobilisierungen für den 15.2. ist vom Golfkriegsveteran Ken Nicols O´Keefe die Initiative für eine internationale Kampagne gestartet worden, die dazu auffordert zu Tausenden in den Irak zu reisen und sich als menschliche Schutzschilde für zivile Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Der Ex-Marine, der selbst am mutmaßlich durch den Einsatz von Uran-Munition hervorgerufenen Golfkriegssyndrom erkrankt ist, hat die Kriege von Vater und Sohn Bush als kriminell bezeichnet. Er legte die US-Staatsbürgerschaft zurück und hat sich nun in den Irak begeben.

Bereits vierhundert westliche Bürger sind seinem Aufruf gefolgt, davon rund jeweils hundert Briten und Amerikaner, ganz zu schweigen von den Menschen aus der arabischen und islamischen Welt, die in den Irak strömen.

Da der Krieg beschlossene Sache ist und unsere Regierungen immer stärker dazu neigen, der amerikanischen Aggression klein beizugeben, so müssen sie bereit sein die Konsequenzen dafür zu tragen: im Irak werden ihre eigenen Staatsbürger bombardiert!

Wir rufen österreichische FriedensaktivistInnen, Intellektuelle und KünstlerInnen dazu auf sich an der Schutzschildmission in den Irak zu beteiligen und so den Kriegstreibern Steine in den Weg zum Massenmord an der irakischen Bevölkerung zu legen.

Die österreichischen Teilnehmer