Antifaschistischer Kämpfer arretiert und aus Italien abgeschoben

09.08.2002

Gestern gegen Mitternacht drang die italienische Polizei in den Franziskanerkonvent von Assisi ein, nam Jaime Yovanovic Prieto fest und schob ihn darauf hin sofort nach Südafrika ab, dem Land aus dem er zum Antiimperialistischen Lager nach Assisi gekommen war.

Professor J hielt gestern die Eröffnungsrede beim Hauptforum über Porto Alegre und die Zukunft der Antiglobalisierungsbewegung. Jaime wird für seinen antifaschistischen Widerstand gegen die Pinochet-Diktatur gesucht. Unser passiver Widerstand verhinderte, dass die Polizei Jaime unmittelbar am Lager ergreifen konnte. Er flüchtete sich zu den Franziskanern in Assisi und suchte um Kirchenasyl an.

Nach langen Verhandlungen und einer Protestkundgebung vor dem Konvent gestatteten die Franziskaner es dennoch der Polizei in das Kloster vorzudringen und Jaime festzunehmen.

Wir wiesen auf die Tatsache hin, dass, während Pinochet und seine Foltergeneräle in Freiheit sind, die Widerstandskämpfer gegen die Diktatur nach wie vor von Italien und der Europäischen Union, die sich als Gralshüter der Demokratie aufspielen, verfolgt werden. Wir fordern daher politisches Asyl für Yovanovic Prieto in Italien.

Wir wiederholen, dass wir mit allen Mitteln die elementaren demokratischen Rechte, die durch den sogenannten Anti-Terror-Krieg immer weiter eingeschränkt werden, verteidigen werden. Diese Rechte schließen sowohl das Recht der unterdrückten Völker auf Widerstand als auch das Recht auf aus Zusammenschluss und freie Meinungsäußerung in Unterstützung der antiimperialistischen Kämpfe ein, die von der antidemokratischen Gesetzgebung der EU gefährdet werden.

Heute wird um 18 Uhr in Assisi eine Protestkundgebung unter folgenden Losungen stattfinden:

Asyl für Jaime!
Für das Recht auf Widerstand gegen die imperiale Weltordnung!
Nieder mit dem westlichen Terrorkrieg!