Tödliches Metall!

14.05.2001

Seit einigen Wochen ist viel über das sogenannte Balkansyndrom zu hören und zu lesen. Gemeint sind damit ungewöhnlich hohe Leukämieraten und auch andere beunruhigende Symptome bei Soldaten der SFOR- und KFORtruppen. Verantwortlich dafür ist der Einsatz von sogenannter DU-Munition – Munition aus abgereicherten Uran.

Was ist abgereichertes Uran?

Um in Atomkraftwerken Energie zu erzeugen, werden atomare Brennelemente benötigt, die aus spaltbarem Uran 235 bestehen. Natürliches Uran enthält lediglich 0,7% spaltbares Uran 235, jedoch 99,3% nicht spaltbares Uran 238. Um dieses Problem zu lösen, wird also für Brennstäbe das Uran 235 angereichert. Bei diesem Prozess entsteht abgereichertes Uran als Abfallprodukt. Früher musste es als schwach radioaktiver Müll auf speziellen Deponien gelagert werden. Heutzutage macht die Atomindustrie selbst mit diesem Abfall Profit. Es wird an die Rüstungsindustrie verkauft, die daraus eine tödliche Munition herstellt.

Wirkung der DU-Geschosse

Uran ist eines der Elemente mit dem höchsten spezifischen Gewicht bzw. der höchsten Dichte. Wasser hat definitionsgemäß die Dichte 1, Eisen oder Stahl um die 7,9, Blei (das traditionelle Material für Munition) 11,3 aber Uran 19,3 g/cm3. Damit ist es zweieinhalb mal schwerer als Eisen und immerhin noch 1,7mal schwerer als Blei. Nur die Edelmetalle Gold und Platin sowie die seltenen Metalle Wolfram, Iridium und Rhenium sind vergleichbar schwer.
Je höher die Masse eines Geschosses, um so höher ist bei gleicher Geschwindigkeit die Energie, also die Durchschlagskraft.
Urangeschosse erreichen eine Geschwindigkeit von etwa 3.600 km/h. Die DU-Geschosse, die von einer 30mm Bordkanone abgefeuert werden, wiegen 275g. Sie enthalten andersgesprochen die Bewegungsenergie eines Kleinwagen, von 700kg bei etwa 72km/h und die Wucht bei einem ungebremsten Aufprall ist die gleiche, nur daß es keine Knautschzone gibt und sich die Durchschlagskraft auf eine Fläche von unter 1cm2 Fläche konzentriert.
Durch solche Eigenschaften sind DU-Geschosse in der Lage auch schwere Panzerungen oder Bunker zu durchschlagen. Beim Aufprall wird die Bewegungsenergie in Hitze umgewandelt und das Uran verbrennt. Damit wird auch das Angriffsziel in Brand gesetzt. So brennt es z.B. im Innenraum eines Panzers wenn er von diesen Geschossen getroffen wird, d.h. letztendlich verbrennt die Panzerbesatzung bei lebendigem Leib.
Das Verbrennungsprodukt Uranoxid besteht aus unsichtbaren Teilchen mit einer Grösse unter 2,5mm (unter 0,0025mm), die sich in der Umwelt als feinster Staub verteilen. Diese Teilchen kann niemand sehen, riechen oder schmecken.
Hauptsächlich jedoch werden Uranoxidteilchen eingeatmet, gelangen in das Lungengewebe und dadurch in das Blut. Sie sind in den Körperflüssigkeiten nur sehr schwer löslich. Sie werden daher überwiegend im Skelett eingelagert, das als Langzeitdepot dient. Die "biologische Halbwertszeit" ist die Zeit, in der die Hälfte des aufgenommenen Urans wieder ausgeschieden ist. Diese ist definitiv länger als ein Jahr und noch heute, 10 Jahre nach dem Krieg gegen den Irak, kann man bei US-amerikanischen Veteranen Uranvergiftung nachweisen.

Gesundheitliche Schäden

Dabei sind Schäden durch chemische Giftigkeit (Schwermetallvergiftung) und die Giftigkeit der radioaktiven Strahlung zu unterscheiden:
Allgemein bekannt sind Schwermetallvergiftungen durch bleihaltige Wasserleitungen oder durch Cadmium als Umweltgift im Klärschlamm und, dieser wie zuletzt in Belgien als Tierfutter verarbeitet, in Lebensmitteln. Uran ist ebenfalls ein Schwermetall mit vergleichbaren Eigenschaften.
Über die Blutbahn gelangt Uran in die Leber und in die Nieren, wo es die Zellen vergiftet. Bei fortgesetzt gleichmäßiger Abgabe von geringen Mengen Uran aus dem Knochenspeicher wird die nierenschädigende Wirkung anderer Umweltgifte verstärkt.
Akute Uranvergiftungen führen zu Funktionsstörungen der Nieren und der Leber, bis zum tödlichen Funktionsausfall.
Die schwach radioaktive Verstrahlung führt zu Immundefekten und Krebserkrankung (besonders Leukämie). Da das Uran in den Knochen eingelagert wird, ist dort der Ausgang der radioaktiven Strahlung. Das Gewebe, das in der Reichweite der a-Strahlung am nächsten liegt, ist das Knochenmark, indem die Blutzellen und die Immunzellen gebildet werden. Wird dieses Gewebe radioaktiv verstrahlt, kommt es zu einer schweren Form der Blutarmut, zu Krebserkrankungen wie Leukämie oder Immundefekten. Folgen eines solchen Immundefekts sind schwerste Verläufe von Masern und Kinderlähmung, Salmonellen- und Wurmerkrankungen, Herpes- und Zosterbildung.
Schließlich werden durch das Uran auch eine genetische Schädigung verursacht. Es kommt zu Häufung von Fehlgeburten, Totgeburten und Geburten lebensunfähiger Kinder.

Einsatz von DU im Irak

Bei den Bombardements des Iraks wurden bis heute die grösste Menge an DU-Geschossen abgeworfen. Nach Angaben der US-Army sollen es bis zu einer Million sein. Das bedeutet das etwa 300 Tonnen abgereichertes Uran seit 1991 in der irakischen Umwelt unkontrolliert "endgelagert" wurde. Die Auswirkungen sind katastrophal. Die Zahl der Leukämieerkrankungen stieg vor allem im Südirak, wo die DU-Munition massiv gegen die sich aus Kuwait zurückziehenden irakischen Truppen eingesetzt wurden. Auch die oben beschriebenen genetischen Schädigungen sind im Irak massiv angestiegen. Auch tausende Golfkriegsveteranen aller beteiligten Staaten sind am sogenannten "Golfkriegssyndrom" erkrankt.

Einsatz von DU am Balkan

Auch in Bosnien und im Kosovo sind ähnliche Phänomene zu beobachten. Auch wenn die Krankheitsbilder als "Balkansyndrom" Eingang in die Medien finden, so handelt es sich um die gleichen wie im Irak. Besonders eklatant scheint der Fall der bosnischen Stadt Hadzici. Dort lebten 4.000 Serben, die vor allem in der dort ansässigen Armeewerkstätte Arbeit fanden. Diese wurde 1994 von der NATO beschossen. In den letzten 5 Jahren starben 400 Einwohner, also 10% der Einwohner, an Krebs.
Während des 78tägigen Bombardements Jugoslawiens wurden etwa 10 Tonnen abgereichertes Uran, vor allem im Kosovo, abgeworfen. Die Geschosse sind besonders entlang der Grenze zu Albanien, südwestlich von Kosovska Mitrovica, im Nordkosovo und in der Umgebung der Stadt Klina abgeschossen worden. Die Symptome dürften auch hier schon zu finden sein, auch wenn die prowestlichen Behörden bis jetzt alles zu vertuschen versuchen. Doch auch hier wird die Wahrheit ans Tageslicht kommen und die Desinformationspolitik der Menschenrechtsbomber aus Washington, London und Berlin entlarven.

Aus: Befreiung Nr. 14