Bericht von der Veranstaltung über die Perspektiven der Solidaritätsbewegung mit Palästina

27.10.2005

Wien, 24. Oktober 2005

Am 24. Oktober fand eine Veranstaltung über die Perspektiven der Solidaritätsbewegung mit dem Widerstandskampf des palästinensischen Volkes in Wien statt, organisiert von dem Österreichisch-arabischen Kulturzentrum.

Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Stop the Wall Campaign organisiert um darüber zu diskutieren, wie die Palästina Solidaritätsbewegung in Europa sich in Zukunft entwickeln sollte, vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Palästina. Die Apartheidmauer und ihre Auswirkungen auf die palästinensische Bevölkerung war das Hauptthema, ebenso wie der Gaza-Abzug der israelischen Truppen und Siedler und die jüngste Repressionswelle gegen die Widerstandsbewegung.

Die Diskutanten am Podium waren Maren Karlitzky, Koordinatorin der Palästinensischen Kampagne gegen die Apartheidmauer in Europa, Fritz Edlinger, Generalsekretär der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen und Margarita Langthaler, Koordinatorin der Solidaritätsdelegation nach Palästina "Risse in der Mauer", welche vergangenen August stattgefunden hatte und vom Österreichisch-Arabischen Kulturzentrum und der Antiimperialistischen Koordination organisiert worden war.

Die Podiumssprecher zeigten deutlich die entsetzlichen Auswirkungen der Apartheidmauer und der israelischen Besatzungspolitik für die palästinensischen Bevölkerung auf und stimmten überein, dass der Abzug aus dem Gazastreifen in keiner Weise ein Ende der illegalen und unmenschlichen Besatzung palästinensischen Landes bedeutete. Im Gegenteil, so Fritz Edlinger, sei der Abzug aus Gaza nicht mehr als der Versuch das friedensuchende Image Israels im Westen zu stärken, während Landraub, Siedlungsausbau, Besatzung, Unterdrückung und Gewalt weitergehen und sich noch intensiviert haben im Westjordanland.

Maren Karlitzky betonte, dass die Solidarität mit dem palästinensischen Volk im täglichen Leben von jedem einzelnen beginnen müsse, indem die europäischen Regierungen ihre gegenwärtige Politik der Unterstützung für die israelische Regierung beenden. Margarita Langthaler rief zu einer gemeinsamen und umfassenden Solidaritätsaktion in Europa auf, wobei die Solidaritätsbewegung die Gesamtheit der palästinensischen nationalen Befreiungsbewegung gegen die Versuche diese als terroristisch zu delegitimieren verteidigen müsse.

Die Podiumssprecher und das Publikum stimmten darin überein, Solidaritätsaktionen im Rahmen der kommenden internationalen Woche gegen die Apartheidmauer, welche vom 9. bis 16. November 2005 geplant ist, zu koordinieren.

Der Veranstaltung wohnten etwa 100 Personen bei. Gleichzeitig fand eine Fotoausstellung von Philip-Jaime Alcazar statt, einem jungen talentierten österreichischen Fotografen, der im vergangenen Sommer Palästina bereist und dort gearbeitet hatte.

Arabischer Palästina Club
Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum
Antiimperialistische Koordination

26. Oktober 2005