Öffentliche Exekutionen durch israelische Todesschwadronen

08.02.2002

Der tagtägliche Terror gegen die palästinensische Zivilbevölkerung findet seinen wohl abscheulichsten Ausdruck im Mord an Kindern oder in Hinrichtungen von Angehörigen vor deren Augen. So geschah es in Hebron am Abend des 16. Dezember. Israelische Todesschwadronen stürmten das Haus von Yacoub Dakidak, einem Hamas-Aktivisten, rissen ihn aus dem Kreise seiner Familie und exekutierten ihn unmittelbar neben seinem Haus vor den Augen seiner Frau und seiner Kinder. Diese öffentliche Hinrichtung an einem unbewaffneten Aktivisten wird von der zionistischen Armee nicht bestritten sondern einfach in "auf der Flucht erschossen" zynisch umgelogen.
Eine Woche vorher kam es in Salfit zu einer ähnlichen sogenannten Militäraktion, die an die ärgsten Auswüchse faschistischer Diktaturen erinnert. Die Todesschwadronen schlugen in den frühen Morgenstunden zu. Zwei palästinensische Polizisten, der 19-jährige Dia Nabil Mahmoud und der 22-jährige Abdul Ashour, wurden im Vorfeld einer großangelegten Militäraktion in Salfit von arabisch sprechenden israelischen Soldaten in schwarzer Zivilkleidung vor den Augen der Bevölkerung auf offener Strasse erschossen. Eine Augenzeugin, Frau Iman Herzala, schildert fassungslos den Hergang: "Die zwei jungen Männer klopften an meine Tür und sagten, dass die israelische Armee in die Stadt vordringe. Ich bat die beiden Männer ins Haus, aber sie blieben draußen. Dann kamen die israelischen Soldaten und befahlen ihnen, die Waffen abzugeben - sie hatten nur eine - und sich auf den Boden zu legen. Die beiden jungen Männer leisteten keinen Widerstand und befolgten die Anweisungen. Am Boden liegend, unbewaffnet, wurden sie im Hagel von Maschinengewehrfeuer erschossen."
Auch diese Hinrichtung, die gegen jedes Menschenrecht und jedes international anerkannte Kriegsrecht verstößt, wird nicht bestritten, sondern als selbstverständliches Recht des Stärkeren, im Kampf gegen Terroristen eben auch bewaffnete Palästinenser zu erschießen, ausgegeben. Man fürchtet sich nicht vor internationaler Kritik, denn nur allzu bereitwillig wird die offizielle Version der Zionisten in den internationalen Medien verbreitet, ist sie doch Bestandteil des weltweiten "Kampfs gegen den Terrorismus". Die Stimmen der Menschen, die Zeugen der Hinrichtungen werden müssen, die durch sie gelähmt und eingeschüchtert werden sollen, bleiben dort ungehört. Geben wir ihnen eine Stimme!
(Quelle: The Palestine Solidarity Campaign, 19. Dezember 2001)