Solidarische Europäer demonstrieren für das Recht unseres Volks auf einen unabhängigen Staat

16.03.2002

Meldung in der palästinensischen Tageszeitung `al-Hajat al-Dschadida`

Ramallah – Vertreter verschiedener Solidaritätsdelegationen drückten bei einem Pressekonferenz ihre Unterstützung für die palästinensischen Forderungen nach einem unabhängigen Staat und der Rückkehr aller palästinensischen Flüchtlinge in die Gebiete, aus denen sie vertrieben wurden, aus. Sie verurteilten die Maßnahmen der Besatzungsmacht und die Siedlungspolitik, welche den palästinensischen Boden zerstückelt.
Die Delegationsleiter aus Deutschland, Österreich und Italien, die auf Einladung der Alternative Tourism Group zur Solidarität mit unserem Volk gekommen sind, veranstalteten einen Pressekonferenz im palästinensischen Medienzentrum in Al-Bireh, wo sie ihre Stellungsnahme zur Palästinafrage und zu den Leiden der Palästinenser abgaben und über ihre Beobachtungen und Erlebnisse hinsichtlich der israelischen Repressionspolitik berichteten.
Der Österreicher Wilhelm Langthaler gab bekannt, dass in Europa die Solidaritätsbewegung mit Palästina seit dem Beginn der Intifada zunahm. Das käme durch Demonstrationen, Kundgebungen und andere Aktivitäten zum Ausdruck. Er sagte, die Delegation sei gekommen, um sich bedingungslos mit unserem Volk zu solidarisieren und sich hinter seine legitimen Forderungen zu stellen. Er fügte hinzu, dass man nur einem gerechten Frieden zustimmen könne, der die Rechte der Palästinenser auf den unabhängigen Staat, das Ende der Siedlungspolitik und den Rückkehr aller Flüchtlinge garantierte. Er betonte, dass sie nach ihrer Rückreise nach Europa die Solidaritätsaktivitäten in diesem Sinne fortsetzen werden.
Die Italienerin Mariagrazia Ardizione wies darauf hin, dass sie schon bei einem Besuch im Jahr 1999 feststellt habe, dass die Palästinenser in einer miserableren Lage als unter der Besatzung lebten und dies mehr nicht lange dulden würden. Sie berichtete ebenfalls über ihre Beobachtungen der Ausdehnung der Siedlungen und über die Militärsperren, die die Bewegungsfreiheit der Palästinenser weit einschränkten. Sie sagte, dass Israel an einen Friedensabkommen nicht interessiert sein könne, wenn es seine palästinenserfeindliche Repressionspolitik fortsetze. Sie wies auf die Solidarität der Italiener mit dem Kampf der Palästinenser hin, fügte aber hinzu, dass es in Italien immer noch Kräfte gäbe, die zwischen der Gewalt der Besatzung und dem Widerstand der Palästinenser gegen diese Besatzung nicht unterschieden. Sie unterstrich das Recht der Palästinenser auf Widerstand gegen die Besatzung, bis diese beendet sei und ein palästinensischer Staat errichtet würde, der über territoriale Integrität und Souveränität verfüge und nicht die jetzige Form von Ghettos annähme, die von der Besatzung erwünscht sei.
Der Deutsche Andreas Grünwald verurteilte die repressiven israelischen Maßnahmen gegen die Palästinenser und fügte hinzu: "Das Verbrechen der Nazis gegen die Juden darf nicht gegen die Palästinenser wiederholt werden".
Er betonte, dass die Delegationen in ihren Ländern über die tragischen Bilder, die sie hier zu Sicht bekommen hätten, informieren würden, besonders über die Lage in Hebron, wo die Delegationsteilnehmer von den Siedlern angegriffen wurden.
Aiman Abu Siluf von der Alternative Tourism Group erklärte, dass ihre Organisation Besuche in mehreren Städten organisiert hätte, damit die Teilnehmer mit eigenen Augen die Situation in den Gebieten sehen könnten. ATG werde in Zukunft weitere Solidaritätsdelegationen organisieren und führen.