Mord an der Mur.

26.06.2019
Von Gegeninformationsoffensive Aug und Ohr
Wenn man sich in das z. T. noch romantische und heimliche Stammersdorf begibt und ein wenig die Hauptstraße hinaufgeht, etwa auch in eine Nebenstraße gerät, die sich zum Bisamberg hinzieht, wird man bald eines eigentümlichen scharfen und schnellen Knatterns gewahr – und einer, der damit nichts anzufangen weiß, könnte auf die Idee kommen, dies wäre eine - etwas übertriebene – Vorrichtung der Winzer, um die Spatzen aus den Weinbergen zu verscheuchen. Ach wäre dies nur so!

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Der tödliche Weinort.
 
Die Bevölkerung ist aber bereits in Ansätzen informiert, und seit Monaten erheben sich Proteste  gegen die Urheber dieses Lärms. Die Leute haben auch allen Grund dazu, denn wer heute nach Stammersdorf zieht und sich dort einkauft – auch in eine der berühmten geförderten Wohnungen - oder sich gar ein Häusl baut, der muß den Großteil des Tages mit diesem Krach leben. Das wäre dann eine Fehlinvestition gewesen. Dagegen wenden sich einige Personen in der Bevölkerung und sie wissen bereits, wem das geschuldet ist: dem Heer, aber besonders der Polizei, die auf dem nahegelegenen Schießplatz ununterbrochen zum Wohl der Bevölkerung Schießen übt.
 
 
Der Schießplatz wurde – wie kann es anders sein – bereits 1940 von den Nazis gegründet, und wenn man in seine Nähe kommt und zu einem der dortigen Heurigen, wundert man sich, wie aggressiv und roh plötzlich die Leute in der unmittelbaren Nähe der Schießstätte werden, je näher man dem Schießplatz kommt, gerade auch die, die dort, bei diesem Heurigen, servieren. Man kommt sich vor wie ein Eindringling.
 
Zumindest war dies mein Gefühl vor etwa  25 Jahren, seither war ich nicht mehr dort, aber es wird sich nicht wesentlich verändert haben. Da herrscht eine eigenartige Kälte: schwerer, guter Wein, faschistische Kälte.
 
Es gibt Anfragen zu dieser Sache im Floridsdorfer Bezirksparlament, es gab schon 2001 eine Anfrage vom immer rührigen Pilz, es gab vor kurzem eine Anfrage im Parlament, die Floridsdorfer Bezirkszeitung berichtet darüber mit einigem Nachdruck, nur der sozialdemokratische Bezirkschef Papai hält sich etwas bedeckt.
 
Einer antimilitaristischen Befreiungsbewegung würde er sich nicht an die Spitze stellen.
 
 
Zwei Schwestern.
 
Verschwiegen wird allerdings von allen Seiten, daß dort, auf diesem Gelände, auch die Filiale eine der gefährlichsten Kriegseinrichtungen Europas übt und schießt, und zu ihren Trainingskursen ganz besonders auch Schüler hinlockt: die European Security Academy (ESA), die ihre Zentrale in Polen hat und u. a. über ein riesiges, im Wald verstecktes Übungsgelände in der Nähe von Breslau (Wrocław) verfügt. Sie ist eine Art Partnerin der International Security Academy Israel (ISA ISRAEL), die ein beinahe identisches Programm hat, und diese ISA ISRAEL ist im vergangenen Jahr in Österreich in die Schlagzeilen gekommen, da sie israelische Nahkampf-Kurse, die auch und gerade für den Kampf gegen die unterdrückten Palästinenser eingesetzt werden, in dem idyllischen steirischen Mureck, einem Ort mit dreieinhalbtausend  Einwohnern, nahe der slowenischen Grenze, direkt an der Mur gelegen, dem strafferen Teil der Bevölkerung anbietet.
 
 
Dagegen haben dort (und in Wien) Proteste begonnen, allerdings nicht bloß wegen der Lärmbelästigung, sondern es sind bereits Proteste pazifistisch-antimilitaristischen Charakters. Die Proteste gehen vom BDS, der AIK,  über die Steirische Friedensplattform,  die steirische Linkspartei, die Frauen in Schwarz bis hin zu den Grünen und zum SPÖ-Bürgermeister von Mureck.
 
Die ISA organisiert dort Kampftraining, mit einem besonderen Focus auf Nahkampf in seiner speziellen israelischen Ausgabe, die sich Krav Magá nennt, was in etwa dasselbe bedeutet wie close combat. In Spanien und  der Schweiz existieren bereits Filialen, jetzt versucht man es mit Österreich.
 
Beiden, der ESA und der ISA Israel sind einige Charakteristika gemeinsam:
 
 
Sie locken mit zivilen Selbstverteidigungskursen für die, wie sie immer betonen, zunehmend gefährdete Zivilbevölkerung, Kunden an und versuchen, sich damit ein ziviles Feigenblatt zu schaffen, aber ihr strategisch-geschäftliches Hauptaugenmerk zielt in Richtung Spezialeinheiten und den paramilitärischen Bereich (der in Polen außergewöhnlich stark anwächst und der in Israel in die militärische Gesamtstruktur integriert ist), sie werben zunehmend und offensiv unter Schülern und sonstigen Jugendlichen (im durchmilitarisierten Polen gibt es seit langem militärischen Unterricht an den Schulen, dort findet die ESA naturgemäß eine große Resonanz, auch die ESA in Stammersdorf veranstaltet Schießkurse explizit für Schüler, exportiert also in gewissem Sinn das polnische Modell, und in Israel ist der Staat derart durchmilitarisiert, daß der militärische und der zivile Bereich praktisch ineinander übergehen), und schließlich steht im Zentrum der vermittelten skills der nicht unwesentliche Nahkampf mit seinen immer raffinierteren Techniken: in Polen nennt er sich BAS und wurde vom Gründer der ESA, dem übrigens hochgebildeten Dr. Andrzej Bryl, entwickelt.
 
Faustkampf und Staatsterror.
 
Close combat oder face-to-face ist aber keine bloße Freizeitbeschäftigung für toughe Jungs: In Polen wird BAS von den Spezialkräften des Heeres und im Antiterrorkampf der Polizei verwendet. Die Politik des polnischen  Staates ist ganz auf den Angriffskrieg gegen Rußland ausgerichtet, das große paramilitärische Lager dito. 
 
 
Die zivile, „kampfsportliche“ Ausbildung dient als Einstiegsdroge für Manche, die sich abwechselnd als Personen- oder Objektschützer, oder dann als Paramilitärs und Terroristenjäger und dergleichen profilieren wollen. Es beginnt mit Sport und endet mit Mord.
 
 
In Israel wird Krav Maga ebenso im „Antiterrorkampf“, das heißt im Klartext: bei der Unterdrückung der Palästinenser, verwendet.
 
 
In Israel, beim IDF und den Spezialkräften, etwa Sayeret Matkal,  und den Kursen für ausländische jüdische wie nichtjüdische Gäste (eine neue boomende Sparte der Tourismusindustrie) wird fallweise die für Krav Maga charakteristische Doppelstrategie der blitzschnellen Verteidigung, und wahlweise des blitzschnellen Angriffs trainiert, welch letzterer von der Entwaffnung des Gegners bis zu dessen Ermordung geht! Neutralisierung des Gegners ist Programm bei diesen Kursen. Ununterbrochen werden Werbevideos darüber veröffentlicht. 
 
 
Polen und Israel haben zwar unterschiedliche politische Hauptzielobjekte: auf der einen Seite Rußland, auf der anderen die Palästinenser, aber der  paramilitärische Teil der Vorbereitung eines Angriffskriegs und die counterinsurgency gehen ineinander über, und es findet auch zwischen ESA und ISA Israel ein gegenseitiger Know-How-Transfer statt.
 
 
An Krav Maga soll sich die gesamte israelische Bevölkerung beteiligen – gewissermaßen die Counter-Version eines Volkskriegs, Krav Maga ist die Ideologie eines scheinbar verfolgten und dadurch zusammengeschmiedeten Volkes, diese Ideologie wird bei allen Kursen (besonders in Israel) mitgeliefert. Wenn Lenin von Linkem Tourismus sprach -  hier ist es der Rechte Tourismus! 
 
 
In Polen soll tunlichst die ganze Bevölkerung, besonders die Jugend für den künftigen Angriffskrieg „gestählt“ werden.
 
 
Und die jungen Bewunderer von Dr. Andrzej Bryl, nicht nur die polnischen, auch die internationalen, sind Legion. Er ist der Spitzensöldnerausbilder, der Spitzenüberlebenskünstler. Ebenso wie beim israelischen Begründer von Krav Maga versucht man, die  Gestalt Bryls, wohl auch aus merkantilen Gründen,  extrem hochzustilisieren. Es geht bis zum Personenkult.
 
Blutige Geschichte.
 
Wer noch Zweifel hat, der werfe einen Blick auf die Geschichte von Krav Maga. Als dessen Gründer gilt Imre (Imi) Lichtenfeld, der in Bratislava damit begann - allerdings im Nahbereich der radikal rechten bis faschistischen jüdischen Betar-Bewegung, deren Gründer Vladimir Jabotinsky von Ben Gurion schlicht und einfach „Vladimir Hitler“ genannt wurde - einen jüdischen, gegen die Faschisten gerichteten Selbstschutz aufzubauen.
 
 
Mit Hilfe des Betar, der militärisch und ideologisch eng mit dem Mussolini-Regime zusammenarbeitete! Es führt eine Linie vom Betar bis zum Likud.
 
 
Der Betar organisierte auch ein Schiff mach Palästina, und Lichtenfeld kam auf dieses Schiff, aber gelangte letztlich erst auf Umwegen  dorthin.
 
 
Einige meinen, die Rolle von Lichtenfeld wäre übertrieben gezeichnet und machen darauf aufmerksam, daß andere Nahkampfausbildner schon vorher, im Yishuv, Bedeutendes geleistet hätten …  Wie dem auch sei: „Imi“ (mit hebraisiertem Namen hieß er Imi Sde-Or) begann, die Kampftechnik in die Haganah, die Vorläuferin der IDF, und die brutale  Elitegruppe der Haganah, die Palmach hineinzutragen. Wo eine ähnliche Kampftechnik aber bereits vorhanden war. Er entwickelte sie nur weiter und trieb sie bis zu einer für Außenstehende beinahe unglaublichen Härte – bei der, im Gegensatz zu sonstigen Kampfsportarten, auch „sensible“ Teile des Körpers nicht geschont werden.
 
 
Später fand Krav Maga bei den IDF eine Heimat, und in allen Spezialkräften! Diese Technik steht, neben Bomben, Drohnen und Folter, in vorderster Linie im Kampf gegen die palästinensische Zivilbevölkerung, die sich derzeit wieder mit den simpelsten Mitteln und verzweifelt, ganz ähnlich wie in den Zwanzigerjahren, gegen die militärische (militärisch-zivile!) Übermacht der Besatzer zu wehren versucht. Zu rächen versucht.
 
Aber Messerstecher gab es auch unter den Zionisten. Im Jahre 1924 bereits ermordete ein Kommando der Haganah hinterrücks den antizionistischen orthodoxen Politiker und Poeten Jacob Israël de Haan, der – horribile dictu – eine Verständigung mit den Arabern anstrebte.
 
 
Export
 
Wir kürzen das nun sehr ab …  „Imi“ entsandte seine Söhne in die Welt, unter anderem Kobi (Jakob) Lichtenfeld, jetzt Lichtenstein, der sich Brasilien vornahm. Dort, wie in etlichen anderen südamerikanischen Staaten,  wimmelt es nur so von Nahkampfschulen. Es findet hier also ein (sub)imperialistischer Export von Techniken irregulärer Kriegsführung statt, und das ausgerechnet nach Lateinamerika, immer unter der volksfreundlichen Ägide der „Selbstverteidigung“.
 
 
Lichtenstein ist ein gutes Beispiel, er bildet das brasilianische Militär und das Sondereinsatzkommando BOPE (Batalhão de Operações Policiais Especiais) aus. Eine seiner portugiesischen Publikationen hat den Titel: Krav Maga: Sua Defesa Pessoal contra a Violência Urbana (“Ihre persönliche Verteidigung gegen Gewalt auf der Straße”). Bestens geeignet im Straßenkampf.
 
 
Die derzeitige Situation muß ihm einigen Zulauf bescheren.
 
 
In zahlreichen Ländern hat sich Krav Maga festgesetzt, gerade in  so politisch „sensiblen“ (um da Wort nochmals zu verwenden) wie ausgerechnet Indien, wo ebenfalls die Counterkräfte des Regimes beliefert werden. In unter anderem Frankreich und den USA erhalten polizeiliche wie militärische Kräfte einen  Krav Maga-Ausbildung. Eine genaue Landkarte des israelischen militärisch-paramilitärischen Know-How-Exports muß einem eigenen Bericht vorbehalten werden.
 
 
Eine Wirtschaftspartei.
 
Zusätzlich zur militärischen Verquickung, zur politischen, kommt die wirtschaftliche.
 
 
Kolomojskyj und dessen Adlaten haben bekanntlich den halben Semmering aufgekauft, die ukrainische Partie steht in enger wirtschaftlicher Beziehung zu Corino Fabiani, einem FPÖler, der dasjenige Hotel in Mureck besitzt, in dem die Krav Maga–Kurse abgehalten werden. Wichtige wirtschaftliche Verbindungsfigur zu den Ukrainern ist der FPÖ-Mann und ehemalige Abgeordnete Schellenbacher.
 
Ausbildung für faschistische Terroristen.
 
Kolomojskyj kann als Faschist bezeichnet werden, da er Banden finanziert, zuerst die Dnipr-Gruppe, dann das Asow-Bataillon, die zu den brutalsten Terrororganisationen gehören, die gegen die russische Bevölkerung im Osten eingesetzt werden. Das Asow-Bataillon ist – fast nach israelischem Muster –in die staatlichen militärischen Strukturen integriert worden.
 
 
Gehen wir einen Schritt weiter.
 
 
Bellingcat hat dokumentiert, daß das Asowsche Regiment von der ESA ausgebildet wurde und daß das Gros der Teilnehmer aus Personen bestand, die eindeutig nationalsozialistisch ausgerichtet waren. Kolomojskyj, übrigens ein Jude: ein Financier faschistischer Terroristen, ein Geschäftsfreund der FPÖler!
 
 
Wir gehen noch weiter:
 
 
Zwei am Mord an dem slowakischen Aufdecker Ján Kuciak beteiligte Personen, ein ehemaliger Polizist und ein ehemaliger Heeresangehöriger, gingen nach dem Ausscheiden aus dem Dienst bei der ESA in Polen in die Schule. Das berichten Aufdecker und demokratische Zeitungen in der Slowakei.
 
 Allerdings ist auch in der Slowakei die ESA kaum ein Thema.   Die ESA wird mehr oder minder  verschwiegen.
 
Die ukrainischen faschistischen Terrororganisationen ziehen die Terroristen an wie die Fliegen. Der „Antiterrorkampf“ in der Ukraine ist ihr Gelobtes Land. Zwei eng mit dem Mörder von Christchurch zusammenarbeitende Rechtsextreme  waren in der Ukraine im paramilitärischen Einsatz, das ist in Australien breit dokumentiert, auch von Brenton Tarrant berichtet eine Quelle, allerdings nur eine einzige (es ist die russische Kosakenorganisation Australiens), er wäre dort ebenfalls im Einsatz gewesen.
 
Wo ist das zarte Pflänzchen Hoffnung?
 
 
Was für einen Anteil die ESA am Lärm in Stammersdorf hat, das hat dort noch niemand eruiert … und man müßte darüber noch wesentlich hinausgehen!
 
Das Problem ESA/ISA Israel geht  weit über Lärmbelästigung hinaus, geht weit über die Störung des friedlichen Fremdenverkehrs von Mureck hinaus, geht weit über den Male-Chauvinismus der Heranwachsenden und der Ausbildner hinaus: es betrifft die Paramilitarisierung der Welt mit Hilfe des „Kampfsportes, in die Österreich hineingezwungen wird. Österreich wird zu einem willenlosen Puzzle im Dauerkrieg.
 
Was will man noch? Das braune Dreieck (Polen, Ukraine, Israel) nimmt Österreich in die Zange.
 
Die Souveränität dieses Landes ist ein wenig angeknackst.
 
Dessen Territorium wird für den staatsterroristischen Dauerkrieg zur Verfügung gestellt. Es ist eine Entsouveränisierung besonderer Art.
 
Konklusion: Bürgerinitiativen, Pazifisten, antiimperialistische Organisationen hätten hier eine Phalanx zu bilden, aber eine österreichweite.
 
Denn bei Krav Maga in einem kleinen Grenzort wird es nicht bleiben. Auch der aufheulende Antisemitismusvorwurf wird nicht auf sich warten lassen. Und die Truppendurchfahrten werden zunehmen.
 
Hinter der neuen Sportler-, Soldaten- und Söldnerschule in Mureck steht der Völkermord.
 
 
 
 
 

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