Jenseits des Kapitalismus

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Initiativen für eine Systemopposition
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Die Finanzkrise hat den Schmuck der naturgesetzliche Alternativlosigkeit des neoliberalen Kapitalismus tief erschüttert. Das ganze Ausmaß unregulierter Profitmaximierung, ökologischer Zerstörung und sozialer Rücksichtslosigkeit wurde mit einem Schlag vor Augen geführt. Die Krise hat auch der Ersten Welt ins Bewusstsein geschrieben, dass der Kapitalismus des sozialen Ausgleichs und gesamtgesellschaftlichen Wohlstandes der Vergangenheit angehört.

Die Welt ist einem "normalen Kapitalismus", jedoch mit neuen Formen unterworfen. "Normal" da die brutale Profitmaximierung auf Kosten der Unterklassen und der Umwelt wie im 19. Jahrhundert das Handeln der ökonomischen Eliten bestimmt. Und das politische Establishment ist deren Interessen verschworen, indem es möglichst optimale Bedingungen für die ökonomischen "Sachzwänge" gestaltet und sichert. Wirtschaftspolitische Regulation zugunsten des gesellschaftlichen Ausgleichs gehört der Vergangenheit an. Dennoch hat die kapitalistische Normalität mit dem Neoliberalismus und der Globalisierung neue Formen bekommen: Freihandel, Shareholder Value, Präkarisierung der Lohnarbeit. Nicht nur diese Neuerungen sind eine Herausforderung für eine aktuelle antikapitalistische Kritik. Vielleicht noch bedeutender ist die Erarbeitung von Alternativen, von gesellschaftlichen Perspektiven jenseits des Kapitalismus. Veränderung braucht einen scharfen Blick auf das Unrecht bestehender Verhältnisse. Sie braucht aber auch eine gewisse Sicherheit über die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Angesichts des Scheiterns aller bisherigen Versuche nichtkapitalistischer Gesellschaftssysteme und mit Blick auf die neuen Gegebenheiten des modernen Kapitalismus, stellt sich die Gespräche das Ziel, offen, kritisch und radikal Konzepte von Politik und Ökonomie für eine nicht-kapitalistische Perspektive zu be- und erarbeiten.